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Michael Hüther im Ifo Schnelldienst Externe Veröffentlichung 5. Mai 2023 Deindustrialisierung: Schreckgespenst oder notwendiger Schritt im Strukturwandel der deutschen Wirtschaft?

Die Ereignisse der letzten Jahre haben die Debatte über eine Deindustrialisierung Deutschlands auf die Tagesordnung gesetzt. Die Corona-Pandemie, Unsicherheiten im Umgang mit China und der Krieg in der Ukraine belasten die deutsche Wirtschaft stark.

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Schreckgespenst oder notwendiger Schritt im Strukturwandel der deutschen Wirtschaft?
Michael Hüther im Ifo Schnelldienst Externe Veröffentlichung 5. Mai 2023

Deindustrialisierung: Schreckgespenst oder notwendiger Schritt im Strukturwandel der deutschen Wirtschaft?

Institut der deutschen Wirtschaft (IW) Institut der deutschen Wirtschaft (IW)

Die Ereignisse der letzten Jahre haben die Debatte über eine Deindustrialisierung Deutschlands auf die Tagesordnung gesetzt. Die Corona-Pandemie, Unsicherheiten im Umgang mit China und der Krieg in der Ukraine belasten die deutsche Wirtschaft stark.

Unterbrochene Lieferketten, fehlende Rohstoffe und vor allem die in ungeahnte Höhen gestiegenen Energiepreise verunsichern die Unternehmen. Aufgrund deutlich günstigerer Energiekosten und der Subventionspolitik in den USA gibt es Befürchtungen, dass insbesondere energieintensive Unternehmen abwandern und der Industriestandort Deutschland an Wettbewerbsfähigkeit verliert. Ist diese Sorge berechtigt, und wie kann die Politik gegensteuern?

Die Auswirkungen des russischen Angriffskrieges auf die deutsche Energieversorgung haben die enorme Abhängigkeit in strategisch wichtigen Bereichen deutlich gemacht. Waren die Energiepreise bereits vor dem Krieg auf hohem Niveau, so erreichten sie in Deutschland im Laufe des Jahres 2022 zuvor ungekannte Höhen. Das führte nicht nur zu kurzfristigen Belastungen der privaten Haushalte und Unternehmen, sondern birgt angesichts deutlich günstigerer Energiekosten in Nordamerika und in China die Gefahr, dass einerseits ganze Industriebranchen mittelfristig ihre Wettbewerbsfähigkeit am hiesigen Standort einbüßen und dass andererseits die Perspektiven der deutschen Volkswirtschaft grundsätzlich negativ bewertet werden. Diese Sorgen waren angesichts des Risikos eines abrupten Gasembargos im Frühjahr 2022 gut begründet, zumal nicht auszuschließen war, dass der Gasmarkt kollabiert, also ein markträumender Preis sich angesichts kurzfristig dominanter technischer Restriktionen auf beiden Marktseiten nicht einstellt (Ockenfels und Wambach 2023).

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