Angesichts der aktuellen Gasnotlage sind alle Verbraucher aufgefordert ihre Gasnachfrage zu reduzieren. Als wirksamster Anreiz zur Einsparung gelten hohe Preise. Doch viele Haushalte spüren das volle Ausmaß der Preisanstiege an den Gasmärkten aufgrund bestehender Verträge erst mit deutlicher Verzögerung. Verhaltensökonomische Instrumente haben das Potenzial, abseits des Preises nennenswerte Gaseinsparungen anzureizen.

Wie Haushalte Gas sparen können
Institut der deutschen Wirtschaft (IW)
Angesichts der aktuellen Gasnotlage sind alle Verbraucher aufgefordert ihre Gasnachfrage zu reduzieren. Als wirksamster Anreiz zur Einsparung gelten hohe Preise. Doch viele Haushalte spüren das volle Ausmaß der Preisanstiege an den Gasmärkten aufgrund bestehender Verträge erst mit deutlicher Verzögerung. Verhaltensökonomische Instrumente haben das Potenzial, abseits des Preises nennenswerte Gaseinsparungen anzureizen.
Um Gaskonsumgewohnheiten zu ändern, kennt die Verhaltensökonomie unter anderem folgende Lösungsansätze („Nudges“): Selbstverpflichtung und konkrete Zielsetzung, Feedback zum Gasverbrauch und Appell an soziale Normen. Durch Feedback zum eigenen Gasverbrauch und Informationen zum Verbrauch von vergleichbaren Nachbarn (sozialer Vergleich) inklusive Energiespartipps könnten in Deutsch-land jährlich fast 30 TWh Gas eingespart werden. Bei richtiger Ausgestaltung können Nudges Einspareffekte anreizen, schränken die Wahlfreiheit der Menschen aber nicht ein und können relativ unkompliziert und kostenschonend für die Haushalte implementiert werden. Dadurch ist die zu erwartende Akzeptanz dieser Maßnahmen relativ hoch und die Sozialverträglichkeit gewährleistet. Auch können bestimmte Gruppen gezielt adressiert werden, denn die Einführung ist sowohl zentral vom Bund als auch dezentral durch die Länder, Kommunen, Städte, Nachbarschaften und Haushalte möglich. Die Auswahl der Maß-nahmen sollte jedoch auf Basis von Kosten-Nutzen-Analysen getroffen werden. Um Gaseinsparungen von privaten Haushalten möglichst zeitnah, langanhaltend und in hoher Menge zu realisieren, empfehlen wir den politischen Entscheidungsträgern Verhaltensanreize (Nudges) als effektive Ergänzung zu Preissignalen zu implementieren. Einzelne Nudges, zum Beispiel ein sozialer Vergleich und regelmäßiges Feedback zum Verbrauch, können auch miteinander kombiniert werden, um die potenziellen Einspareffekte zu maximieren. Angesichts der aktuellen Gasnotlage ist jedes einzelne Prozent Gaseinsparung ein wertvoller Beitrag der Energiekrise nachhaltig entgegenzuwirken.

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