Infolge der Corona-Pandemie verstärkten sich auch in Deutschland die Forderungen nach einer Rückverlagerung pharmazeutischer Produktionen. Als Argument wird eine strategische Abhängigkeit von nicht europäischen Wirkstoff- und Arzneimittelherstellern angeführt.

Vorleistungsverflechtungen der deutschen Pharmaindustrie im internationalen Vergleich
Institut der deutschen Wirtschaft (IW)
Infolge der Corona-Pandemie verstärkten sich auch in Deutschland die Forderungen nach einer Rückverlagerung pharmazeutischer Produktionen. Als Argument wird eine strategische Abhängigkeit von nicht europäischen Wirkstoff- und Arzneimittelherstellern angeführt.
Doch die deutsche Pharmaindustrie bezieht ihre pharmazeutischen und chemischen Vorleistungen überwiegend aus dem Inland und aus dem europäischen Ausland. Diese regionale Struktur zeigt sich ebenfalls in den pharmazeutischen und chemischen Industrien der wichtigsten Zulieferländer von Vorleistungen der deutschen Pharmaindustrie. Vorleistungsbezüge aus China und Indien spielen in den betrachteten Branchen wichtiger Kooperationsländer der deutschen Pharmaindustrie eine untergeordnete Rolle. Somit kann keine dominierende Abhängigkeit der deutschen Pharmaproduktion von diesen beiden asiatischen Ländern attestiert werden. Da aber Preise für generische Wirkstoffe und Arzneimittel im Vergleich zu innovativen Produkten sehr niedrig sind und Vorleistungen wertmäßig erfasst werden, kann trotz des geringen Anteils Chinas an den Vorleistungsbezügen eine Abhängigkeit bei einzelnen generischen Produkten vorliegen. Eine strategische Stärkung des deutschen Pharmastandorts kann kaum über eine generische Produktionsausweitung gelingen. Vielmehr braucht es ein gut abgestimmtes standortpolitisches Maßnahmenpaket, um ansässige Firmen dauerhaft vor Ort zu halten und den Aufbau neuer innovativer Produktionen zu befördern. Dies zahlt auch auf die Versorgungssicherheit ein, denn die patentgeschützten innovativen Arzneimittel von heute sind die Generika von morgen.


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