Durch den demografischen Wandel geht das Erwerbspersonenpotenzial in Deutschland bis 2050 deutlich zurück. Gleichzeitig steigt das Durchschnittsalter der Beschäftigten. Für die Tarifpolitik besteht daher Handlungsbedarf. Allerdings dürfen sich eventuelle Änderungen nicht nur auf die Lohnbildung beschränken, sondern sollten auch die qualitative Tarifpolitik erfassen. Zukünftig müssen die Löhne stärker als bisher auf Arbeitsmarktengpässe reagieren. Da der demografische Wandel nicht nur Branchen, sondern auch einzelne Betriebe unterschiedlich herausfordert, können die Tarifparteien aber immer nur Rahmenbedingungen setzen, die von den Betriebsparteien bei Bedarf umgesetzt werden. Grundsätzlich gilt: Der lohnpolitische Verteilungsspielraum darf auf der Tarifebene nicht vollständig ausgeschöpft werden, damit auf der Betriebsebene der notwendige Spielraum verbleiben kann. Die qualitative Tarifpolitik sollte dazu beitragen, die Erwerbsneigung vor allem von Frauen und älteren Arbeitnehmern zu fördern. Ziel sollte sein, den Erwerbspersonenrückgang durch längere Verweilzeiten im Arbeitsmarkt aufzufangen. Eine Analyse von Demografietarifverträgen zeigt, dass die Weichen dafür in vielen Branchen bereits gestellt sind.
Demografischer Wandel und Tarifpolitik
Institut der deutschen Wirtschaft (IW)
Demografischer Wandel und Tarifpolitik
Institut der deutschen Wirtschaft (IW)
Beschäftigung kurz vor und nach dem Renteneintritt
Als Folge der demografischen Entwicklung werden in den nächsten zehn Jahren voraussichtlich rund ein Viertel aller Beschäftigten im Maschinenbau in den Ruhestand wechseln. Das entspricht nach aktuellem Stand mehr als 296.000 Personen.
IW
Die Babyboomer gehen in Rente
Die ersten Babyboomer haben bereits das gesetzliche Renteneintrittsalter erreicht. Im Jahr 2036 werden sie vollständig aus dem Erwerbsleben ausgeschieden sein. Der demographische Druck auf den Arbeitsmarkt wächst, gleichzeitig schließt sich das Zeitfenster, in ...
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