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Christian Rusche IW-Report Nr. 10 15. März 2022 Einführung in Gaia-X – Hintergrund, Ziele und Aufbau

Die Nutzung von Clouddiensten bietet Unternehmen mehrere Vorteile, wie den dezentralen Datenzugriff oder die flexible Anpassung von Rechenleistung an den Bedarf. Folgerichtig hat die Cloudnutzung in Deutschland in den vergangenen Jahren stark zugenommen.

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Einführung in Gaia-X – Hintergrund, Ziele und Aufbau
Christian Rusche IW-Report Nr. 10 15. März 2022

Einführung in Gaia-X – Hintergrund, Ziele und Aufbau

Dieses Forschungs- und Entwicklungsprojekt wird durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert und betreut.

Institut der deutschen Wirtschaft (IW) Institut der deutschen Wirtschaft (IW)

Die Nutzung von Clouddiensten bietet Unternehmen mehrere Vorteile, wie den dezentralen Datenzugriff oder die flexible Anpassung von Rechenleistung an den Bedarf. Folgerichtig hat die Cloudnutzung in Deutschland in den vergangenen Jahren stark zugenommen.

Der Markt für Clouddienste in Deutschland und der EU wird von außereuropäischen Unternehmen dominiert, womit auch Herausforderungen verbunden sind. Um hier ein Gegengewicht auf Basis europäischer Werte zu schaffen und generell die Ausnutzung der Potenziale von Daten zu erleichtern, wurde das Projekt Gaia-X ins Leben gerufen. Somit liegt der Fokus von Gaia-X nicht auf dem Cloud-Markt allein, wie es zum Teil in den Medien dargestellt wird , sondern geht weit darüber hinaus. Dabei handelt es sich bei Gaia-X nicht um einen eigenen Anbieter von Infrastruktur oder Dienstleistungen, sondern um eine Initiative, die eine föderale und sichere Dateninfrastruktur schaffen will. Das bedeutet, dass die verschiedenen Akteure der Datenwirtschaft, wie Besitzer von Datensätzen und Anbieter von Clouddiensten sowie von Analysesoftware, sich auf einheitliche Standards, Regeln und eine Architektur für eine Infrastruktur verständigen. Das Ziel dieser Verständigung ist es, die Interoperabilität der beteiligten Dateninfrastruktur sowie die Portabilität von Daten und Dienstleistungen zu gewährleisten. Zudem sollen Datensouveränität, Sicherheit und Vertrauen im Gaia-X-Netzwerk aufgebaut werden. Durch den einfachen Wechsel von Cloudanbietern sowie generell von Anbietern von Dienstleistungen im Kontext der Datenbewirtschaftung (z. B. Auswertung von Daten oder Programmierung von Anwendungen auf deren Basis) mittels Interoperabilität und Portabilität werden die Auswirkungen von Marktmacht begrenzt sowie der Wettbewerb und die Verfügbarkeit verbessert. Der Aufbau von Vertrauen unter den Akteuren und die Gewährleistung von Datensouveränität helfen dabei, mehr Transaktionen anzubahnen.

Da die Ressourcen, wie Speicher- und Rechenkapazitäten, von den Akteuren bereitgestellt werden und weil Gaia-X lediglich den Grundstein für den Aufbau spezifischer, zum Teil branchenspezifischer Datenräume legt, werden private Konsumenten nicht mit Gaia-X selbst in Kontakt treten. Bei einem Erfolg von Gaia-X können sie jedoch von mehr und besseren Angeboten profitieren. Der Erfolg von Gaia-X hängt dabei maßgeblich von der breitflächigen Nutzung durch die Akteure der Datenwirtschaft ab. Dazu müssen in möglichst vielen Wirtschaftsbereichen erfolgreiche Anwendungen auf Basis der Vorgaben von Gaia-X etabliert werden. Der Förderwettbewerb der Bundesregierung ist hier ein erster Schritt in diese Richtung. Die Einbindung der Nutzerperspektive, die zum Teil bereits stattfindet, sowie die Partizipation von Unternehmen beim Erarbeiten der Grundlagen von Gaia-X sind ebenfalls notwendige Schritte, um die Anbindung an die tatsächlichen Bedarfe zu ermöglichen.

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Christian Rusche IW-Report Nr. 10 15. März 2022

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Dieses Forschungs- und Entwicklungsprojekt wird durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert und betreut.

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