1. Home
  2. Studien
  3. Ingenieurmonitor 2022/II: Der regionale Arbeitsmarkt in den Ingenieurberufen
Axel Plünnecke Gutachten 9. September 2022 Ingenieurmonitor 2022/II: Der regionale Arbeitsmarkt in den Ingenieurberufen

Nachdem bereits im ersten Quartal 2022 ein neuer Rekordwert bei den offenen Stellen in den Ingenieur- und Informatikerberufen erreicht werden konnte, nahm die Zahl der offenen Stellen weiter zu und die Arbeitslosigkeit verringerte sich, sodass im zweiten Quartal 2022 auch ein neuer Rekordwert bei der Engpasskennziffer offene Stellen je 100 Arbeitslose erreicht werden konnte

zum Download
Gutachten
Der regionale Arbeitsmarkt in den Ingenieurberufen
Axel Plünnecke Gutachten 9. September 2022

Ingenieurmonitor 2022/II: Der regionale Arbeitsmarkt in den Ingenieurberufen

Gutachten für den Verein Deutscher Ingenieure e.V.

Institut der deutschen Wirtschaft (IW) Institut der deutschen Wirtschaft (IW)

Nachdem bereits im ersten Quartal 2022 ein neuer Rekordwert bei den offenen Stellen in den Ingenieur- und Informatikerberufen erreicht werden konnte, nahm die Zahl der offenen Stellen weiter zu und die Arbeitslosigkeit verringerte sich, sodass im zweiten Quartal 2022 auch ein neuer Rekordwert bei der Engpasskennziffer offene Stellen je 100 Arbeitslose erreicht werden konnte

Im zweiten Quartal 2022 nahm die Anzahl der offenen Stellen weiter zu und erreichte mit 171.300 einen neuen Rekordwert. Im zweiten Quartal 2021 betrug die Gesamtzahl der offenen Stellen noch 117.100, sodass das Stellenangebot in einem Jahr um 46,2 Prozent zugenommen hat. Besonders stark ist die Anzahl an offenen Stellen in den Ingenieurberufen Technische Forschung und Produktionssteuerung sowie in den Ingenieureberufen Energie- und Elektrotechnik gestiegen.

Positiv hat sich auch im zweiten Quartal 2022 die Anzahl der Arbeitslosen in den Ingenieur- und Informatikerberufen entwickelt. Mit 34.821 lag die Arbeitslosigkeit um 17,9 Prozent unter dem Vorjahresniveau von 42.402. Besonders stark sank die Arbeitslosigkeit in den sonstigen Ingenieurberufen und in den Ingenieurberufen der Energie- und Elektrotechnik.

Setzt man die Zahl der offenen Stellen in Bezug zur Zahl der Arbeitslosen, ergibt sich die Engpasskennziffer in Ingenieur- und Informatikerberufen. Im zweiten Quartal 2021 kamen rechnerisch auf 100 Arbeitslose noch 276 offene Stellen. Im zweiten Quartal 2022 stieg diese Engpasskennziffer auf 492 – ein Rekordwert seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 2011. Dabei unterscheiden sich die Engpässe deutlich zwischen den Berufen: die größten Engpässe bestehen bei den Ingenieurberufen Energie-und Elektrotechnik, knapp vor den Ingenieurberufen Bau/Vermessung/Gebäudetechnik und Architektur. An dritter Stelle folgen die Informatikerberufe. Auch in allen anderen Ingenieurberufen bestehen im zweiten Quartal 2022 Engpässe, das heißt, es kommen rechnerisch auf 100 Arbeitslose mehr als 100 offene Stellen. Besonders stark sind die Engpässe in den Ingenieurberufen Technische Forschung und Produktionssteuerung sowie Energie-und Elektrotechnik gestiegen. Betrachtet man die regionalen Teilmärkte, so bestehen die größten Engpässe in den Ingenieurberufen der Energie-und Elektrotechnik in Bayern. Hier kommen auf 462 Arbeitslose knapp 6.500 offene Stellen.

In den kommenden Jahren wird durch Digitalisierung und Klimaschutz der Bedarf an Beschäftigten in Ingenieur- und Informatikerberufen deutlich zunehmen. Aktuell ist der Ukraine-Krieg mit einer konjunkturellen Eintrübung der gesamtwirtschaftlichen Nachfrage verbunden, was in den kommenden Monaten einen Rückgang der Engpässe in den Ingenieur- und Informatikerberufen verursachen könnte. Zugleich entsteht ein großer Anpassungsdruck bei der Energieversorgung, der wiederum zu einer hohen Nachfrage in den Ingenieurberufen der Energie-und Elektrotechnik führendürfte.

zum Download
Gutachten
Der regionale Arbeitsmarkt in den Ingenieurberufen
Axel Plünnecke Gutachten 9. September 2022

Ingenieurmonitor 2022/II: Der regionale Arbeitsmarkt in den Ingenieurberufen

Gutachten für den Verein Deutscher Ingenieure e.V.

Institut der deutschen Wirtschaft (IW) Institut der deutschen Wirtschaft (IW)

Mehr zum Thema

Artikel lesen
Zahl der Bürgergeldempfänger wird 2025 nicht sinken
Stefanie Seele IW-Nachricht 2. Januar 2025

Bürgergeld: Sparpläne im Bundeshaushalt unrealistisch

2025 rechnet der Bund damit, über zwei Milliarden Euro beim Bürgergeld einzusparen – trotz steigender Arbeitslosigkeit und Nullrunde beim Regelsatz. Diese Einsparung ist jedoch mehr als fraglich.

IW

Artikel lesen
Dominik Enste / Christina Anger IW-Kurzbericht Nr. 93 14. Dezember 2024

Schwarzarbeit: Steigender Umsatz bei der illegalen Beschäftigung von Haushaltshilfen

Die Zahl der angemeldeten Haushaltshilfen ist im Jahr 2024 weiter um rund 4,5 Prozent auf rund 246.700 gesunken. Der Umsatz bei der illegalen Beschäftigung von Haushaltshilfen ist hingegen um 15 Prozent auf über 11 Milliarden Euro gestiegen – trotz leichtem ...

IW

Mehr zum Thema

Inhaltselement mit der ID 8880