1. Home
  2. Presse
  3. Pressemitteilungen
  4. Preissteigerungen: Wie die Inflation Rentner trifft
Zeige Bild in Lightbox Zwei Seniorinnen schieben ihre Rollatoren nebeneinander her.
(© Foto: GettyImages)
Judith Niehues / Maximilian Stockhausen Pressemitteilung 22. Februar 2023

Preissteigerungen: Wie die Inflation Rentner trifft

Rentnerhaushalte waren im vergangenen Jahr besonders stark von hohen Energiekosten betroffen. Gleichzeitig waren die Belastungen für Verkehr und Mobilität geringer – dadurch spürten sie die Inflation insgesamt ähnlich stark wie der Rest der Bevölkerung, zeigt eine neue Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW). Die Studie wurde vom Forschungsnetzwerk Alterssicherung der Deutschen Rentenversicherung gefördert.

Im Jahr 2022 litten Rentnerhaushalte besonders stark unter den gestiegenen Strom- und Heizkosten – stärker als der durchschnittliche Haushalt. Der Grund dafür liegt in ihrem höheren Ausgabenanteil für Energie. Rentnerhaushalte, die mit Öl heizen, mussten im vergangenen Jahr eine Inflationsrate von 9,2 Prozent schultern. Zum Vergleich: Im Durchschnitt der Haushalte mit gesetzlichem Rentenbezug betrug die Inflationsrate 8,3 Prozent. Mit 6,9 Prozent fiel die Inflationsrate für Rentnerhaushalte, die auf Fernwärme zurückgreifen konnten, merkbar niedriger aus.

Rentner im ländlichen Raum besonders betroffen

Die höheren Preise für Benzin und Diesel spürten Rentner dagegen deutlich weniger als der Durchschnittshaushalt. Anders für Rentner im ländlichen Raum: Da sie mehr für Verkehr und Energie aufwenden, spürten sie die Preissteigerungen besonders stark. Ihre Inflationsrate lag bei 8,9 Prozent.

Unterschiede in der Belastung zeigen sich auch entlang der Einkommensverteilung der Rentnerhaushalte, die sich im Jahresverlauf teilweise umgekehrt und ausgeglichen haben: „Während zu Beginn des Jahres Rentnerhaushalte mit geringen Einkommen noch weniger von der Inflation belastet waren, kehrt sich das Bild zum Jahresende um“, sagt IW-Ökonomin Judith Niehues. Im Jahresdurchschnitt belastete die Inflation vor allem Rentnerhaushalte mit mittlerem Einkommen, zeigt die IW-Studie. 

Zur Methodik: Untersucht wurden 10.600 Rentnerhaushalte, die eine Rente der gesetzlichen Rentenversicherung beziehen. Die Daten stammen aus der Einkommens- und Verbrauchsstichprobe (EVS) aus dem Jahr 2018, die größte freiwillige Haushaltserhebung der amtlichen Statistik. Um Aussagen über aktuelle Belastungen treffen zu können, wurden die Konsumdaten der EVS mit monatlichen Preisdaten des Statistischen Bundesamts bis zum Dezember 2022 fortgeschrieben. 
 

PDF herunterladen
Entwicklung der Inflationsrate für Haushalte im Rentenalter
Martin Beznoska / Markus Demary / Judith Niehues / Maximilian Stockhausen Gutachten 22. Februar 2023

Entwicklung der Inflationsrate für Haushalte im Rentenalter

Studie unter Zuwendung vom FNA – Forschungsnetzwerk Alterssicherung

Institut der deutschen Wirtschaft (IW) Institut der deutschen Wirtschaft (IW)

Mehr zum Thema

Artikel lesen
IW-Direktor Michael Hüther
Michael Hüther beim PKV-Verband Interview 11. Februar 2025

Gesundheitssystem: „Wir müssen die Kosten dämpfen”

Deutsche Unternehmen leiden unter hohen Lohnzusatzkosten. Zu den Treibern zählen die Beiträge zur gesetzlichen Kranken- und Pflegeversicherung. IW-Direktor Michael Hüther fordert im Interview mit dem PKV-Verband Einsparungen statt immer neue ...

IW

Artikel lesen
Michael Hüther / Thomas Obst / Jochen Pimpertz IW-Policy Paper Nr. 3 23. Januar 2025

Steigende Sozialversicherungsbeiträge belasten die Wettbewerbsfähigkeit

Mit dem Verlust an preislicher Wettbewerbsfähigkeit ist das Geschäftsmodell der deutschen Volkswirtschaft ins Wanken geraten. In einer zunehmend de-globalisierten Ökonomie gelingt es der industriebasierten und exportorientierten Wirtschaft immer weniger, an ...

IW

Mehr zum Thema

Inhaltselement mit der ID 8880