1. Home
  2. Presse
  3. Pressemitteilungen
  4. Studentenwohnungen: Teure Mangelware
Zeige Bild in Lightbox
(© Foto: iStock)
Michael Voigtländer / Christian Oberst Pressemitteilung 8. Oktober 2018

Studentenwohnungen: Teure Mangelware

Es gibt immer mehr Studenten, gleichzeitig fehlen tausende studententaugliche Wohnungen. Dadurch steigen Wohnungsmangel und Mieten, zeigt eine neue Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW).

Studieren ist teuer und in manchen Städten ohne Job oder Unterstützung der Eltern inzwischen kaum noch zu bezahlen. Besonders schwierig ist die Lage in Großstädten, zeigt der aktuelle IW-Studentenwohnpreisindex: Demnach kostete eine 30-Quadratmeter-Wohnung mit durchschnittlicher Ausstattung und guter Anbindung zur Universität in München im ersten Halbjahr dieses Jahres rund 635 Euro, etwa 25 Euro mehr als noch im Jahr zuvor. Die Studie basiert auf Inseraten der Kooperationspartner ImmobilienScout24 und wg-suche.de.

Für die schwierige studentische Wohnungsmarktlage gibt es gleich mehrere Gründe. So schreiben sich immer mehr Abiturienten an deutschen Hochschulen ein. In den Universitätsstädten konkurrieren sie mit Senioren, Berufseinsteigern und Pendlern. Auf der anderen Seite bauen die Städte längst nicht genug studententaugliche Wohnungen. Und selbst in Städten, in denen viele neue kleine Wohnungen entstanden sind, hat sich die Lage nicht spürbar entspannt: In Leipzig wurden beispielsweise zwischen den Jahren 2011 und 2016 rund 61.000 zusätzliche kleine Wohnungen geschaffen, dafür ist der Bestand insgesamt aber nur um 21.000 gestiegen. Das spricht dafür, dass vor allem größere Wohnungen in kleine Einheiten aufgeteilt sind – und das entlastet den Markt kaum. 

Die Mieten steigen aber auch durch andere Faktoren. So kostet Wohnen typischerweise immer dann mehr, wenn die Bürger einer Stadt mehr verdienen – das trifft aktuell besonders auf München und Heidelberg zu. Hier liegen die Bruttolöhne im Schnitt bei gut 4.000 Euro im Monat, mit steigender Tendenz. Studenten konkurrieren bei ihrer Wohnungssuche also mit vielen Gutverdienern, auch abseits der Millionenstädte. „Nur der Bau neuer Wohnungen entspannt die Lage an den Hochschulstandorten“, sagt IW-Immobilienexperte Michael Voigtländer. „Hier hinken die Städte allerdings dem Einwohnerzuwachs immer noch hinterher, vor allem, weil zu wenig Bauflächen ausgewiesen werden.“ Zudem sollten die Städte konsequent nachverdichten, um innenstadtnahe, bezahlbare Wohnungen zu schaffen. 

Inhaltselement mit der ID 5160 Inhaltselement mit der ID 5161 Inhaltselement mit der ID 5162

Unsere interaktive Grafik zeigt, wie es in einzelnen Städten aussieht.

PDF herunterladen
Mietpreisunterschiede zwischen Hochschulstandorten weiten sich
Christian Oberst / Michael Voigtländer IW-Report 8. Oktober 2018

IW-Studentenwohnpreisindex 2018: Mietpreisunterschiede zwischen Hochschulstandorten weiten sich

Institut der deutschen Wirtschaft (IW) Institut der deutschen Wirtschaft (IW)

Mehr zum Thema

Artikel lesen
Wohnungsneubau in der Krise – Chancen für Anleger?
Michael Voigtländer im 1aLage Podcast Audio 18. April 2024

Wohnungsneubau in der Krise – Chancen für Anleger?

Die Genehmigungszahlen im Wohnungsneubau sind nach wie vor rückläufig, 2024 könnten die Fertigungszahlen merklich sinken. Wie geht es weiter im Wohnungsbau, wie schaffen wir den Turnaround und was bedeutet dies für Anleger? Darüber sprechen ...

IW

Artikel lesen
Michael Voigtländer bei LinkedIn News DACH Interview 15. April 2024

Der Immobilienmarkt dreht sich noch in diesem Jahr

Im Interview mit LinkedIn News DACH spricht IW-Immobilienexperte Michael Voigtländer über die aktuellen Chancen am Immobilienmarkt, wo die Preise am meisten anziehen könnten und wie sich die prognostizierte Zinssenkung der EZB auf den Markt auswirken dürfte.

IW

Mehr zum Thema

Inhaltselement mit der ID 8880