Was die Integration von Zuwanderern in den Arbeitsmarkt betrifft, hinkt Deutschland nicht mehr hinter den anderen Industrieländern her. Das hat eine neue Studie der OECD ergeben. Um die Bildung der Migranten in Deutschland steht es aber noch lange nicht zum Besten.
Jobchancen der Zuwanderer steigen
Immer mehr Zuwanderer sind in Deutschland erwerbstätig, bescheinigt der erste Integrationsbericht der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD). Etwa 64 Prozent der Migranten hatten im Jahr 2010 einen Job. Noch zehn Jahre zuvor betrug die Erwerbsbeteiligung gerade einmal 57 Prozent. Damit konnte Deutschland zum OECD-Durchschnitt aufschließen. Die Lage der Migranten hat sich also deutlich schneller verbessert als in den meisten anderen Industrieländern, die zum Teil auch mit der Eurokrise zu kämpfen haben.
Auch unter den Jugendlichen, deren Eltern nicht in Deutschland geboren wurden, steht Deutschland relativ gut da: Nur 13 Prozent befinden sich weder in Ausbildung noch haben sie einen Job. Das sind zwar immer noch zu viele, aber deutlich weniger als im OECD-Durchschnitt. Dabei sind die Voraussetzungen nicht gerade rosig, denn das Bildungsniveau der Zuwandererkinder ist noch immer gering. Nur etwa 11 Prozent von ihnen haben einen Hochschulabschluss – viel weniger als in den meisten anderen Industrieländern. Beispielsweise in Kanada beträgt der Anteil stolze 68 Prozent.
In Deutschland leben nicht nur relativ wenige Migranten mit Hochschulabschluss. Diese arbeiten auch noch häufig in einem Job unter ihrem Qualifikationsniveau. Etwa ein Viertel der hochqualifizierten Zuwanderer besetzt keine adäquate Stelle. Das sind deutlich mehr als in anderen Ländern und deutet darauf hin, dass die ausländischen Abschlüsse in Deutschland häufig nicht anerkannt werden. Immerhin hat die Politik das Problem erkannt und im April für Zuwanderer einen Rechtsanspruch geschaffen, die Gleichwertigkeit des ausländischen Abschlusses mit dem vergleichbaren deutschen Abschluss überprüfen zu lassen.

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