Die Deutschen plagen finanzielle Sorgen, unsichere Einkommen und sie haben Zukunftssorgen – eine Studie des Ipsos-Insituts attestiert der materiellen Lebenslage der Deutschen „eklatante Defizite“. Doch die Ergebnisse der Befragung sind mit Vorsicht zu genießen: Daten und Befragungen, die nicht utopische Vorstellungen als Vergleichsmaßstab anlegen, kommen zu anderen Ergebnissen.

Von wegen schlecht leben
Tatsächlich zeigen zahlreiche Studien, die u.a. auf dem Sozio-oekonomischen Panel basieren, dass die Lebenszufriedenheit der Deutschen selten so hoch war wie heute. Zu kaum einem Zeitpunkt in der Geschichte gaben die Deutschen an, mit ihrer Lebenslage derart zufrieden zu sein.
Unabhängig davon gilt es bei allen Zufriedenheitsstudien zu bedenken: Natürlich mindern Geld- und Zukunftssorgen die Lebenszufriedenheit. Aber die Sorgen sind immer auch vom Umfeld mitbestimmt. Denn wer ist schon mit seinem Einkommen zufrieden, wenn der Kollege am gleichen Arbeitsplatz mehr verdient? Weniger das absolute als vielmehr das relative Einkommen zahlt auf das Glückskonto ein – schneidet der Einzelne im Vergleich zum sozialen Umfeld gut ab, ist er zufriedener mit seiner Lage.
Auch Gewöhnungseffekte – im Fachjargon beschrieben als „hedonische Tretmühle“ – führen dazu, dass man sich beispielsweise nach einer Gehaltserhöhung schnell an das neue Niveau gewöhnt. Bei der Suche nach dem „Guten Leben in Deutschland“ sollten deshalb diese und andere psychologische und verhaltensökonomische Einflüsse berücksichtigt werden, bevor vorschnell Politikmaßnahmen abgeleitet werden. Zudem gilt: Ein völlig sorgenfreies Leben kann in einer unsicheren Welt nicht einmal der beste Politiker den Wählern garantieren.

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