1. Home
  2. Presse
  3. In den Medien
  4. IMP-Index: Krieg treibt Metallpreise in die Höhe
Zeige Bild in Lightbox
(© Getty Images)
Hubertus Bardt in der Börsen-Zeitung Gastbeitrag 8. März 2022

IMP-Index: Krieg treibt Metallpreise in die Höhe

Der Industriemetallpreis-Index (IMP-Index) ist im Februar auf ein Rekordhoch von knapp 550 Punkten gestiegen. Nach jetzigem Stand wird er im März die 600-Punkte-Marke überschreiten. Mit einer Entlastung sei vorerst nicht zu rechnen, schreibt IW-Wissenschaftsleiter Hubertus Bardt in der Börsen-Zeitung.

Der russische Überfall auf die Ukraine bringt die Märkte weltweit durcheinander. Insbesondere Energierohstoffe sind betroffen. Versorgungsrisiken erscheinen plötzlich wieder am Horizont, auch wenn russisches Gas bisher weiter durch die Leitungen nach Westeuropa geleitet wird. Große Unsicherheit und drohende Angebotsverknappungen führten bei Öl zu einem deutlichen Preisanstieg. Der Gaspreis sprang von einem bereits sehr hohen Niveau weiter nach oben.

Auch metallische Rohstoffe haben sich stark verteuert. Bereits mit der Zuspitzung der Bedrohung der Ukraine durch Russland waren die Kurse im Monatsvergleich deutlich gestiegen. Der Industriemetallpreis-Index (IMP-Index) des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) in Köln, mit dem monatlich die Kostenentwicklung eines Importwarenkorbs für Deutschland gemessen wird, hat im Februar ein neues Rekordniveau erreicht. Der Wert von 548,6 Punkten liegt zwar nur um 3,2 % über dem Wert des Vormonats, aber immerhin 2,8 % über dem bisherigen Rekordniveau von Juli 2021 (533,6). Mit Beginn des Krieges kam es zu einem weiteren dynamischen Preisanstieg. Die aktuellen Kurse an den internationalen Märkten deuten auf ein Niveau des IMP-Index von über 600 Punkten hin – weitere 10 % über dem Niveau vom Februar, wozu aber auch der zuletzt schwache Euro beiträgt.

Inhaltselement mit der ID 10608
Inhaltselement mit der ID 10611
Inhaltselement mit der ID 10612

Gold und Silber bleiben blass

Besonders stark aufwärts ging es im Februar mit Aluminium (+7,7 %), Eisenerz (+7,5 %), Nickel (+7,2 %) und Zinn (+5,0 %). Nur Blei verbilligte sich um 1,7 %. Gold und Silber als vermeintliche Krisenanlage legten um lediglich 2,0 % bzw. 1,4 % zu.

Seit Kriegsbeginn stiegen die Preise aller Werte deutlich, die meisten sogar prozentual zweistellig. Bei Aluminium und Nickel liegt der Anstieg in einer Größenordnung von 20 %, während Gold und Silber sich nicht überdurchschnittlich im Vergleich zum Februar verteuerten.

Die hohen Metallpreise stellen neben den ebenfalls stark gestiegenen Energiekosten und den Lieferproblemen ein erhebliches Risiko für die konjunkturelle Entwicklung dar. Mit einer Entlastung ist vorerst nicht zu rechnen.

Mehr zum Thema

Artikel lesen
Eisenerzschwäche kaschiert festen Markt
Hubertus Bardt in der Börsen-Zeitung Gastbeitrag 8. April 2024

IMP-Index: Eisenerzschwäche kaschiert festen Markt

Das Preisniveau für die wichtigsten Industriemetalle verzeichnete im März einen leichten Anstieg gegenüber dem Vorjahr, schreibt IW-Geschäftsführer Hubertus Bardt in einem Gastbeitrag für die Börsen-Zeitung.

IW

Artikel lesen
Klaus-Heiner Röhl IW-Kurzbericht Nr. 19 8. April 2024

Verteidigungsausgaben: Gerade so genug für die NATO?

Zwei Jahre nach Ausrufen der „Zeitenwende“ durch Bundeskanzler Olaf Scholz meldet die Bundesregierung für 2024 das Einhalten des Zwei-Prozent-Ziels an die NATO. Das heißt, erstmals seit gut 30 Jahren gibt Deutschland im laufenden Jahr demnach jeden fünfzigsten ...

IW

Mehr zum Thema

Inhaltselement mit der ID 8880