Der Gründungsdirektor des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln, Dr. habil. Fritz Hellwig, ist am 22. Juli 2017 kurz vor Vollendung seines 105. Lebensjahres verstorben. Bis zuletzt nahm er regen Anteil an der Arbeit des Instituts.
Engagierter Wirtschaftspolitiker und überzeugter Europäer
Mit den Analysen und Stellungnahmen des Instituts befruchtete Fritz Hellwig zu Amtszeiten die öffentlichen Debatten und war an führender Stelle an der Gesetzgebung zur wirtschaftlichen und sozialen Gestaltung der Bundesrepublik beteiligt. Mit ihm verliert das IW die prägende Persönlichkeit seiner Anfangsjahre, die bis zuletzt regen Anteil an der Arbeit des Instituts genommen hat. Zugleich verabschiedet sich mit ihm eine führende politische Figur der deutschen Nachkriegszeit.
Als erster Direktor des IW, das 1951 unter dem Namen Deutsches Industrieinstitut gegründet wurde, hat Fritz Hellwig die Arbeit des Instituts in dessen erstem Jahrzehnt entscheidend geprägt. Mit unstillbarer intellektueller Neugierde und breit angelegter akademischer Bildung ausgestattet, setzte er von Beginn an hohe Maßstäbe für die wissenschaftliche Arbeit. Zugleich war es ihm ein großes Anliegen, mit den Analysen und Stellungnahmen des Instituts die öffentlichen Debatten der jungen Bundesrepublik zu befruchten und damit an der Lösung konkreter Probleme mitzuwirken.
Besondere Gelegenheit dazu bot sich Fritz Hellwig durch seine politische Tätigkeit. Von 1953 bis 1959 gehörte er als CDU-Abgeordneter dem Deutschen Bundestag an, ab 1956 als Vorsitzender des Wirtschaftsausschusses im Bundestag. In dieser Funktion war er an führender Stelle an der Gesetzgebung zur wirtschaftlichen und sozialen Gestaltung der Bundesrepublik beteiligt. Insbesondere das Gesetz gegen Wettbewerbsbeschränkungen (GWB) trägt seine Handschrift. Darin spiegelt sich seine Überzeugung wider, dass der Staat als Garant des unternehmerischen Leistungswettbewerbs auf offenen Märkten sorgen muss.
1959 gab Hellwig seine Tätigkeit an der Spitze des Deutschen Industrieinstituts auf, nachdem er zum Mitglied der Hohen Behörde der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl (Montanunion) in Luxemburg berufen wurde. Nachdem diese 1967 mit den Kommissionen der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft und der Euratom zusammengelegt worden war, war er bis 1970 Vizepräsident der neu entstandenen Kommission der Europäischen Gemeinschaften. Die großen Verdienste von Fritz Hellwig um den Aufbau der Bundesrepublik und die europäische Einigung erfuhren 1971 ihre verdiente Anerkennung mit der Verleihung des Großen Bundesverdienstkreuzes mit Stern und Schulterband.
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