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Malte Küper IW-Nachricht 21. Januar 2023

Deutsch-Französische Freundschaft: Positive Energie

20,5 Terawattstunden (TWh) – so viel wie nie zuvor – schickte Deutschland im vergangenen Jahr nach Frankreich. Die Franzosen revanchierten sich und beliefern ihr Nachbarland seit Oktober mit Gas. Die deutsch-französische Freundschaft ist auch für die Energiewende wichtig.

Sechs Jahrzehnte nach Unterzeichnung des Elysée-Vertrages lebt die deutsch-französische Freundschaft in fast allen Bereichen – auch in der Energieversorgung. Mit 20,5 TWh exportierte Deutschland 2022 genug Energie, um den Strombedarf von knapp drei Millionen französischen Haushalten zu decken. Aus Frankreich flossen im gleichen Zeitraum nur 5,2 TWh und damit deutlich weniger als in den Vorjahren zurück.

Frankreich ist auf Energie aus Deutschland angewiesen, weil die in die Jahre gekommenen Atomkraftwerke Probleme machen. Im vergangenen Jahr fiel teilweise mehr als die Hälfte der Reaktoren aus – sie produzierten so wenig Strom wie seit 30 Jahren nicht mehr. Der extrem heiße und trockene Sommer erschwerte zudem die Kühlung der noch laufenden Kraftwerke. 

Frankreich beliefert Deutschland mit Gas

Während Frankreich mit der Stromversorgung zu kämpfen hatten, sorgte sich Deutschland um seine Gasversorgung. Doch seit dem 12. Oktober kann die Bundesrepublik auch auf Gaslieferungen aus Frankreich setzen. Aufgrund von technischen Unterschieden zwischen den französischen und deutschen Erdgasnetzen mussten zuvor zwar Anpassungen vorgenommen werden, doch bis Mitte Januar flossen bereits etwa fünf TWh Gas über die Grenze.

Und auch beim Klimaschutz arbeiten Deutschland und Frankreich eng zusammen. So gibt es Pläne, um bei klimafreundlichen Energieträgern wie Wasserstoff zu kooperieren. In Zukunft soll so etwa grüner Wasserstoff aus Spanien über Frankreich nach Deutschland gelangen.

Europäischer Energiehandel wichtig für Energiewende

„Der Ausbau grenzüberschreitender Stromnetze ist entscheidend für die Klimaneutralität“, sagt IW-Energieexperte Malte Küper. „An Tagen mit einem geringen Angebot an Wind und Sonne müssen wir in Deutschland Strom aus dem Ausland beziehen. Gleichzeitig exportieren wir an guten Tagen überschüssigen Strom aus Wind- und Solaranlagen in die Nachbarländer. Für die Energiewende braucht es also auch die deutsch-französische Freundschaft“.

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