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Holger Schäfer IW-Nachricht 1. Februar 2022

Arbeitsmarkt: Gewinner und Verlierer der Krise

Die neuesten Arbeitsmarktzahlen der Bundesagentur für Arbeit lassen hoffen, dass die Corona-Krise zumindest auf dem Arbeitsmarkt bald überwunden ist. Minijobber und Selbstständige sind die Verlierer der Pandemie, während in anderen Branchen tausende neue Arbeitsplätze entstanden sind.

Gute Nachrichten auf dem Arbeitsmarkt: Das Vorkrisenniveau ist fast wieder erreicht. Die Zahl der Arbeitslosen lag im Januar nur knapp 40.000 über dem Stand von Januar 2020. Zum Vergleich: Zwischenzeitlich gab es mehr als 600.000 Arbeitslose zur Zeit vor der Krise. Dennoch hat die Corona-Krise Spuren hinterlassen: Vor allem gibt es deutlich mehr Langzeitarbeitslose als früher. Im vergangenen Monat zählte die Bundesagentur für Arbeit noch 270.000 mehr Langzeitarbeitslose als im Januar 2020. Damit sie wieder Arbeit haben, wird sich der Arbeitsmarkt voraussichtlich einige Jahre gut entwickeln müssen. Das dürfte eine der wesentlichen Aufgaben für die Arbeitsmarktpolitik der kommenden Jahre werden.

Minijobber schwer getroffen

Die Erwerbstätigkeit konnte im Dezember noch nicht ganz den Stand vor der Krise erreichen. Dahinter verbergen sich gegensätzliche Entwicklungen: Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung zeigte sich von der Krise wenig beeindruckt und hat im vergangenen Jahr einen historischen Höchststand erreicht. Demgegenüber wurden die Minijobs von der Krise schwer getroffen: Im November 2021 gab es fast 400.000 ausschließlich geringfügig Beschäftigte weniger als im November 2019. Es ist fraglich, ob die Zahl jemals wieder auf den Vorkrisenstand zurückkehrt. Ähnliches gilt für die Selbstständigkeit, die sich allerdings auch schon vor Corona in der Krise befand.

80.000 neue Jobs im Informations- und Kommunikationsbereich

Während die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung insgesamt zunimmt, mussten einige Branchen Beschäftigungsverluste hinnehmen. Das gilt in erster Linie für das verarbeitende Gewerbe sowie das Gastgewerbe. Einen besonders hohen Zuwachs neuer Jobs gab es dagegen bei den sozialen Diensten: Im Bildungs-, Sozial- und Gesundheitswesen entstanden seit Krisenbeginn fast 240.000 Arbeitsplätze. Auch der Sektor Information und Kommunikation profitierte: Hier gibt es seit Pandemiebeginn knapp 80.000 neue Jobs.

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