Der Ölpreis ist im vergangenen Jahr stark gesunken. Bei den Konsumenten kommt davon aber nur wenig an, denn die Unternehmen sind bei ihren Preisentscheidungen eher vorsichtig. Dafür gibt es verschiedene Gründe.

Warum die Verbraucher nur wenig profitieren
Während ein Barrel Öl im Januar 2015 nur noch halb so teuer war wie im Vorjahresmonat, sanken die Spritpreise an den Tankstellen lediglich um etwa 15 Prozent. Die Preise anderer Güter wie etwa für Pkw-Reifen oder Druckerpatronen sind noch langsamer gefallen. Die hiesigen Konsumenten bekommen die Schwankungen des Ölpreises somit nur eingeschränkt zu spüren. Dies liegt zum Teil daran, dass viele Unternehmen den starken Ölpreisrückgang nicht für dauerhaft halten. Eine Umfrage des Instituts der deutschen Wirtschaft unter knapp 3.000 deutschen Unternehmen ergab: 45,6 Prozent der befragten Unternehmen gehen nicht davon aus, dass diese Entwicklung mittelfristig anhält.
Daher berücksichtigen die Unternehmen den gesunkenen Ölpreis kaum in ihrer Preissetzung, schließlich sind Preisanpassungen generell mit Kosten verbunden: Die Firmen müssen etwa die Etiketten der Waren tauschen oder neue Preise in den Kassenautomaten einprogrammieren.
Eine weitere Hürde ist die zu erwartende Reaktion der Kunden: Preissenkungen werden von den Konsumenten zwar geschätzt, doch bei einer anschließenden Preiserhöhung ist die Frustration der Kundschaft umso größer. Daher warten Unternehmen mit einer Preissenkung lieber ab, wenn es sich womöglich nicht um eine dauerhafte Entwicklung handelt.
Und nicht zuletzt muss man auch bedenken, dass die Energiepreise nicht in jedem Unternehmen eine große Rolle spielen: Nur 15 Prozent der befragten Firmen spüren eine starke Entlastung der eigenen Produktions- und Betriebskosten durch die gesunkenen Energiepreise. Auf 62,5 Prozent der Unternehmen trifft das nur wenig zu und für 22,5 Prozent gibt es gar keine Kostenentlastung. Daher ist es keine Überraschung, dass die Verbraucherpreise nicht 1:1 der Ölpreisentwicklung folgen.

Welche Rolle kann grünes Ammoniak bei der Dekarbonisierung Deutschlands spielen?
Grünes Ammoniak gilt als Wegbereiter für den Einstieg in die Wasserstoffwirtschaft. Importiert aus wind- und sonnenreichen Regionen kann es im Zielland etwa die fossile Ammoniakproduktion ersetzen oder wieder in Wasserstoff aufgetrennt werden. Anhand der ...
IW
Chemiebranche ruft nach Hilfen: Doppelt so hohe Verluste wie zu Corona
Im Gespräch mit ntv unterstreicht IW-Geschäftsführer und Energieexperte Hubertus Bardt die „massive Krise” energieintensiver Unternehmen. Vor allem in der Chemieindustrie seien staatliche Entlastungen unausweichlich.
IW