Immer noch wissen wir zu wenig über die Aus- und Verbreitung von Corona. Und wer im Nebel steht, der kommt kaum voran, schreibt IW-Direktor Michael Hüther in einem Gastkommentar für die BILD.
Deutschland steckt im Stillstand fest
Dieses Kernproblem prägt die Beschlüsse der Bundeskanzlerin und Ministerpräsidenten: mehr (oder genauer: länger) vom selben. Und zu wenig wird gefragt, was bisher geholfen hat – und was eben nicht.
Dieser Tunnelblick lässt vergessen, worum es eigentlich gehen muss: das Gesundheitssystem funktionsfähig zu halten.
Die Höchstgrenze von 50 Neuinfektionen auf 100 000 Menschen wurde im Frühjahr mit der eingeschränkten Leistungsfähigkeit der Gesundheitsämter begründet. Doch die hat sich seitdem kaum verbessert. Vernachlässigt wurden Schutzkonzepte für Alten- und Pflegeheime, wo das Virus mit hoher Sterblichkeit wütet.
Unverhältnismäßig – und richtig teuer
Statt die Probleme gezielt zu beheben, steckt ein ganzes Land perspektivlos im Kollektiv-Stillstand. Bei seinem Versuch, das Virus zu besiegen, droht der Staat nebenbei die Volkswirtschaft abzuwürgen. Das ist unverhältnismäßig – und richtig teuer.
Dabei können wir viel tun, ohne öffentliches Leben und Wirtschaft komplett runterzufahren, z.B. mit umfassendem Testen, wirksamer Warn-App und einer Pflicht zum Tragen von FFP2-Masken.
Vater Staat allein ist selten ein guter Problemlöser. Es ist die Eigenverantwortung der Menschen, die uns seit Jahrhunderten voranbringt. Dies ist umso wichtiger, weil wir auch künftig – trotz Impfstoffen – mit dem Virus leben müssen.
Zum Gastbeitrag auf bild.de
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