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Michael Grömling IW-Report Nr. 14 28. April 2021 IW-Konjunkturumfrage Frühjahr 2021: Branchen und Regionen driften auseinander
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Branchen und Regionen driften auseinander
Michael Grömling IW-Report Nr. 14 28. April 2021

IW-Konjunkturumfrage Frühjahr 2021: Branchen und Regionen driften auseinander

Institut der deutschen Wirtschaft (IW) Institut der deutschen Wirtschaft (IW)

Bei Produktion, Investitionen und Beschäftigung überwiegen die Unternehmen, die derzeit von einer schwächeren Lage als vor einem Jahr sprechen. Bei den Erwartungen für das gesamte Jahr 2021 dominieren allerdings mit spürbarem Abstand die Optimisten. Fast zwei von fünf Unternehmen sehen für dieses Jahr eine höhere Produktionstätigkeit als 2020. Dagegen erwartet ein Viertel der befragten Betriebe eine schwächere Geschäftstätigkeit als im Krisenjahr 2020. Bei den Investitions- und Beschäftigungserwartungen für das gesamte Jahr 2021 ist der positive Saldo zwischen optimistischen und pessimistischen Firmen nur halb so groß wie bei den Produktionsperspektiven. Eine nur allmählich einsetzende Verbesserung des Beschäftigungs- und Investitionsklimas war auch während der Finanzmarktkrise sichtbar. Im Gefolge der zweiten Infektionswelle zeichnet sich ab Herbst 2020 eine tiefe Spaltung in der deutschen Wirtschaft ab. Im Durchschnitt der Industrieunternehmen ergibt sich ein deutlich positiver Saldo zwischen den optimistischen und pessimistischen Lagebewertungen, im Dienstleistungssektor zeigt sich ein hoher Negativsaldo. Während sich innerhalb der Industrie deutliche Unterschiede abzeichnen – gute Lage im Vorleistungs- und Investitionsgüterbereich versus schlechte Lage bei den industriellen Konsumgüterproduzenten – dominieren im Dienstleistungssektor über alle Teilbereiche hinweg die Belastungen. Diese sektorale Spaltung in der deutschen Wirtschaft reflektiert sich in einer regionalen Spaltung. Strukturelle Unterschiede in den Regionen – etwa anhand der Anteile von Tourismus, Automobilindustrie, Flugzeugbau und Finanzwesen – und strukturell asymmetrische Belastungen – etwa durch starke Einbrüche und Erholungen beim Export oder infolge lokaler Lockdown-Maßnahmen bei binnenwirtschaftlich orientierten Betrieben – prägen in den jeweiligen Wirtschaftsräumen das aktuelle Geschäft sowie die Perspektiven für das laufende Jahr. In Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen, Süd-West (Hessen, Rheinland-Pfalz und Saarland) sowie in abgeschwächter Form in Bayern bestimmen die zuversichtlichen Unternehmen deutlich das Erwartungsbild. Im Norden und Nord-Osten Deutschlands ist der Anteil der für 2021 positiv gestimmten Firmen erheblich niedriger. Im Süd-Osten liegen die Optimisten und Pessimisten nahezu gleichauf bei jeweils knapp einem Drittel der Unternehmen.

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