Für die industrielle Produktion und die damit verbundene Wertschöpfung und Beschäftigung stellt die gesicherte Rohstoffversorgung eine der zentralen Grundlagen dar. Auch alle Arten von Infrastruktur und die darauf basierenden Dienstleistungen setzen einen Rohstoffeinsatz voraus.
Rohstoffsituation der bayerischen Wirtschaft
Gutachten im Auftrag der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. (vbw)
Institut der deutschen Wirtschaft (IW)
Für die industrielle Produktion und die damit verbundene Wertschöpfung und Beschäftigung stellt die gesicherte Rohstoffversorgung eine der zentralen Grundlagen dar. Auch alle Arten von Infrastruktur und die darauf basierenden Dienstleistungen setzen einen Rohstoffeinsatz voraus.
Ergebnisse des Rohstoff-Risiko-Index
Die Auswirkungen der Corona-Pandemie, gestörte Lieferketten und geopolitische Risiken prägen derzeit die ökonomische Entwicklung und bewirken eine große Unsicherheit. Daneben werden die Risiken der Rohstoffversorgung langfristig von einer Reihe weiterer Determinanten bestimmt. Im Rohstoff-Risiko-Index werden 45 metallische und mineralische Rohstoffe im Hinblick auf die verschiedenen Dimensionen des Versorgungsrisikos bewertet. Von 45 Rohstoffen im Index werden 27 als besonders riskant eingestuft – fünf mehr als im Vorjahr.
Die Bewertung der Länderrisiken und der Gefährdung durch strategische Industriepolitik haben gegenüber dem Vorjahr zugenommen. Die Preise sind in den letzten 3 Jahren bei höherer Volatilität stärker gestiegen als in der Vorjahresbetrachtung. Unter den als besonders kritisch eingestuften Rohstoffen sind die Anfälligkeit gegenüber einer strategischen Rohstoffpolitik, die hohe Bedeutung für Zukunftstechnologien, die Länderkonzentration und das Länderrisiko der Förderung häufige Risikofaktoren.
Das Spektrum der Anwendungen kritischer Rohstoffe erstreckt sich über einen weiten Bereich. Spezialmetalle wie Gallium oder Germanium werden für elektronische und optische Anwendungen benötigt. Auch Batterierohstoffe wie Lithium oder Kobalt sowie Seltene Erden für Magnete in Elektromotoren und Generatoren sind weiterhin kritisch. Platingruppenmetalle werden einerseits weiter für Abgasreinigungsanlagen bei klassischen Verbrennerantrieben, andererseits für Elektrolyseure und Brennstoffzellen benötigt. Auch die Versorgung bei einer Reihe von breit verwendeten Metallen wie Aluminium, Kupfer und Nickel wird in diesem Jahr als kritisch bewertet.
Die Versorgungsrisiken bei Rohstoffen haben sich im Vergleich zum Jahr 2015 insgesamt erhöht. Vor allem das politische Risiko ist gestiegen, dass Rohstoffe als strategisches Instrument der internationalen (Handels-)Politik genutzt werden. Gleichzeitig haben sich Unternehmens- und Länderkonzentration sowie die Länderrisiken erhöht.
Zu den Unsicherheitsfaktoren zählt zunehmend die geopolitische Lage. Als aktuelles Beispiel wurde die Bedeutung Russlands und der Ukraine als Rohstoffproduzenten detailliert aufbereitet. Bei einigen Rohstoffen zählen diese Länder zu den wichtigsten Produzenten. Russland trägt zudem bei Rohstoffen wie Selen, Nickel oder Palladium in erheblichem Maße zu den Rohstoffimporten nach Deutschland bei.
Europa und Deutschland sind in hohem Maße auf Importe von Primärrohstoffen angewiesen. Eine gesteigerte Resilienz gegenüber den Importrisiken kann durch eine Diversifikation der Rohstoffquellen und eine strategische Zusammenarbeit mit rohstoffproduzierenden Ländern erreicht werden. Eine stärkere Nutzung von Sekundärrohstoffen, eine ressourcenschonende Produktgestaltung und – nach Möglichkeit – die Entwicklung heimischer Rohstoffquellen können die Importabhängigkeit reduzieren, aber nicht eliminieren. Zusammen helfen diese Ansätze, die Versorgungsrisiken zu vermindern.
Ergebnisse der Fallstudien Kupfer und Zement
Kupfer ist eines der wesentlichen Metalle für den Umbau des Energieversorgungssystems, wenn Energieerzeugung und -nutzung immer weniger von fossilen Energieträgern abhängen sollen. Während die Kupfervorkommen prinzipiell ausreichen, besteht die Herausforderung in den kommenden Jahren darin, das Angebot schnell genug an die wachsende Nachfrage anzupassen.
Bei Zement handelt es sich um ein Produkt, das in unmittelbarem Zusammenhang mit dem Rohstoffabbau geeigneter Steine und Erden hergestellt wird. Aufgrund des Gewichts wird eine räumliche Nähe von Herstellung und Verbrauch angestrebt, um teure Transporte zu vermeiden. Der Schwerpunkt der globalen Zementproduktion und seines Verbrauchs liegt in Asien, während Deutschlands Anteil an der globalen Produktion rund ein Prozent beträgt. Die zentrale Herausforderung für die Zukunft der Zementproduktion in Deutschland besteht in der Neutralisierung der Treibhausgasemissionen des Produktionsprozesses.
Rohstoffsituation der bayerischen Wirtschaft
Gutachten im Auftrag der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. (vbw)
Institut der deutschen Wirtschaft (IW)
BDI-IW-Unternehmervotum
Was die Unternehmen von der nächsten Regierung erwarten
IW
Bedeutung der Grunderwerbsteuer für das Wohnungsangebot
In den letzten Jahren sind die Grunderwerbsteuersätze von vielen Bundesländern kontinuierlich erhöht worden. Aufgrund gleichzeitig zunehmender Transaktionszahlen hat sich die Grunderwerbsteuer zu einer sehr wichtigen Einnahmequelle der Bundesländer entwickelt. ...
IW