Aktionstage wie der Black Friday oder der Cyber Monday bescheren Onlinehändlern international Verkaufsrekorde. Auch in Deutschland shoppen viele bevorzugt an Aktionstagen im Netz – durch die Coronapandemie konnte der Onlinehandel in 2020 zusätzlich um 12,7 Milliarden Euro und in 2021 um 23,6 weitere Milliarden Euro zulegen, wie eine neue Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) zeigt.

Black Friday: Schöner die Kassen nie klingeln
Der Black Friday ist für viele Onlinehändler ein großer Tag und beschert unter anderem dem Onlineriesen Amazon Jahr für Jahr Rekordumsätze, auch in Deutschland. Aktuelle Befragungsergebnisse des Handelsverbands Deutschland (HDE) und der Unternehmensberatung Boston Consulting Group zeigen, dass die Deutschen 2021 im Schnitt 273 Euro für Weihnachtsgeschenke ausgeben wollen – und 340 Euro in der Zeit des Black Friday. Selbst wenn ein Teil der geplanten Ausgaben am Black Friday vorgezogene Weihnachtseinkäufe sind, zeigen diese Zahlen einen deutlichen Trend zu Onlinekäufen. Die Coronapandemie hat diese Entwicklung noch einmal deutlich befeuert: Durch sie wuchs der Onlinehandel nach IW-Berechnungen 2020 zusätzlich um 12,7 Milliarden Euro, in diesem Jahr waren es sogar 23,6 Milliarden mehr.
Fast jeder fünfte Euro wird online ausgegeben
Der Versand- und Internet-Einzelhandel wuchs 2019, also vor Corona, um fast neun Prozent. Im Jahr 2020 waren es bereits mehr als 25 Prozent, belegen Daten des Statistischen Bundesamts. Auch in 2021 legte der Onlinehandel deutlich zu und wird voraussichtlich um mindestens weitere 19 Prozent im Vergleich zum Vorjahr steigen – und dabei sind noch nicht einmal Umsätze berücksichtigt, die online von stationären Händlern erfasst werden. Damit wird 2021 fast jeder fünfte Euro der insgesamt rund 648 Milliarden Euro, mit denen Deutsche jedes Jahr einkaufen gehen, online ausgegeben.
Leerstand belastet viele Innenstädte
„Diese Entwicklung ist nachhaltig“, sagt IW-Experte Christian Rusche. „Onlinekäufer sind vertraut mit der Technologie und den Abläufen, sodass sie auch in Zukunft verstärkt online einkaufen.“ Anderseits steigt durch die Onlinekäufe der Druck auf den stationären Handel: Die Auswahl schrumpft und der Leerstand belastet vor allem die Einkaufsmeilen in kleineren Städten. „Der Onlinehandel wird bleiben, das ist keine Frage. Fraglich ist nur, welche Konsequenzen das für die Stadtentwicklung haben wird und haben sollte“, so Rusche.

Die Effekte der Corona-Pandemie auf den Onlinehandel in Deutschland
Institut der deutschen Wirtschaft (IW)

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