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Regina Flake / Lydia Malin / David B. Meinhard / Valerie Müller Gutachten 16. September 2019 Digitale Bildung in Unternehmen: Wie KMU E-Learning nutzen und welche Unterstützung sie brauchen

E-Learning ist auf dem Vormarsch. Viele innovative Lernformen werden aber kaum genutzt. Das sind die Ergebnisse der vorliegenden Studie des Kompetenzzentrums Fachkräftesicherung (KOFA) des Instituts der deutschen Wirtschaft.

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Gutachten
Wie KMU E-Learning nutzen und welche Unterstützung sie brauchen
Regina Flake / Lydia Malin / David B. Meinhard / Valerie Müller Gutachten 16. September 2019

Digitale Bildung in Unternehmen: Wie KMU E-Learning nutzen und welche Unterstützung sie brauchen

Studie des Kompetenzzentrums Fachkräftesicherung (KOFA)

Institut der deutschen Wirtschaft (IW) Institut der deutschen Wirtschaft (IW)

E-Learning ist auf dem Vormarsch. Viele innovative Lernformen werden aber kaum genutzt. Das sind die Ergebnisse der vorliegenden Studie des Kompetenzzentrums Fachkräftesicherung (KOFA) des Instituts der deutschen Wirtschaft.

Insgesamt haben acht von zehn Unternehmen im Jahr 2017 digitale Lernmedien genutzt. Besonders häufig kam herkömmliche Literatur in digitaler Form (z. B. Betriebsanleitungen als PDF) zum Einsatz. Interaktive Formate wie Webinare, Online-Selbstlernprogramme oder gar selbst produzierte Lernvideos wurden dagegen – unabhängig von der Unternehmensgröße – deutlich seltener verwendet. Daher bleibt auch heute noch Luft nach oben, wenn es darum geht, alle Möglichkeiten des E-Learnings auszuschöpfen.

Insbesondere kleine Unternehmen wissen digitale Lernmedien zu schätzen.

Für mehr als die Hälfte der kleinen Unternehmen sind digitale Lernmedien in der Aus- und Weiterbildung mindestens genauso wichtig wie klassische Lernformate, zu denen beispielsweise Präsenz-Seminare, Workshops oder die Lektüre von Fachliteratur gehören. Bei mittleren Unternehmen und Großunternehmen haben dagegen immer noch mehrheitlich klassische Medien den höchsten Stellenwert (62,8 bzw. 60 Prozent). Ein Grund hierfür kann sein, dass große Unternehmen häufiger Präsenzveranstaltungen innerhalb des eigenen Unternehmens anbieten können.

Auch in Zeiten der Digitalisierung bleibt IT-Anwenderwissen wichtiger als IT-Fachwissen.

Acht von zehn Unternehmen erwarten im Kontext der Digitalisierung in den nächsten fünf Jahren einen steigenden Bedarf bei IT-Anwenderkenntnissen. Das bedeutet, immer mehr Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter1 müssen in der Lage sein, mit (neuer) Software umzugehen. Gerade einmal knapp die Hälfte der Unternehmen geht von einem Bedeutungszuwachs von IT-Fachwissen aus, wozu beispielsweise Kompetenzen in der Softwareprogrammierung gehören.

Soft Skills, wie die Offenheit für neue Ideen und Selbstständigkeit, werden immer wichtiger.

Neben den IT-Kompetenzen werden auch Soft Skills im Zuge der Digitalisierung immer wichtiger. Insbesondere Selbstständigkeit, Planungs- und Organisationsfähigkeit sowie Kooperations- und Kommunikationsfähigkeit gewinnen an Bedeutung. Unter den personalen und sozialen Kompetenzen steht bei 78,7 Prozent der Unternehmen die Offenheit ihrer Mitarbeitenden für neue Ideen im Vordergrund. Im Vergleich zu großen Unternehmen schätzen KMU den Bedeutungszuwachs sowohl bei spezifischen IT-Fachkenntnissen als auch bei Soft Skills geringer ein.

Unternehmen erkennen das Potenzial von digitalen Lernmedien für die Qualifizierung ihrer Mitarbeiter – auch zur Vermittlung von Soft Skills.

Drei von vier Unternehmen halten digitale Lernmedien für geeignet, um berufliches Fachwissen aufzubauen (78,6 Prozent) oder IT-Anwenderkenntnisse zu vermitteln (75,5 Prozent). Und obwohl digitale Medien bisher nur selten für die Vermittlung von Soft Skills eingesetzt werden, erachtet etwa die Hälfte aller Unternehmen digitale Medien als geeignet, um auch soziale Kompetenzen zu erwerben. Erfreulich ist, dass gerade die Unternehmen, die bereits digitale Lernmedien zur Qualifizierung der Beschäftigten einsetzen, diese auch für geeignet halten, die gewünschten Kompetenzen zu vermitteln.

Inhaltselement mit der ID 6328
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E-Learning hilft Unternehmen mit der Digitalisierung Schritt zu halten.

Gut zwei Drittel aller Unternehmen sehen in der Nutzung digitaler Lernmedien ein wichtiges Instrument, um mit der Digitalisierung Schritt halten zu können (68,2 Prozent). Dennoch bemängeln 41,0 Prozent der Unternehmen, dass ihre Mitarbeitenden nicht über die nötige technische bzw. Medienkompetenz verfügen, um vermehrt digitale Lernmedien in der betrieblichen Aus- und Weiterbildung einsetzen zu können. Jedoch könnten Unternehmen vermehrt auf Kompetenzen aufbauen, die ihre Mitarbeitenden durch die (private) Nutzung von digitalen Medien aufbauen. Um diese Kompetenzen in den Kontext der betrieblichen Aus- und Weiterbildung zu übertragen, bietet sich eine Kombination aus klassischem Unterricht und computergestützten Lerneinheiten, sogenanntes „Blended Learning“ an.

Die Vielfalt der E-Learning-Angebote bietet viele Möglichkeiten, verunsichert aber auch.

Nur knapp die Hälfte der Unternehmen fühlt sich sicher darin, digitale Lernmedien didaktisch sinnvoll einzusetzen (47,8 Prozent). Mehr als zwei Drittel der Unternehmen geben an, dass ihnen Erfahrungswerte und Praxisbeispiele fehlen, wie digitale Lernmedien in Unternehmen erfolgreich eingesetzt werden können. Zudem fehlt circa sechs von zehn Unternehmen der Überblick über den Markt der E-Learning-Angebote oder sie finden kein passendes Angebot.

Unternehmen wünschen sich praxisnahe und leicht anwendbare Unterstützungsangebote.

Die große Mehrheit der Unternehmen wünscht sich Beispiele guter Praxis als Inspiration (80,4 Prozent). Zusätzlich bewertet die überwiegende Mehrheit der Unternehmen Schritt-für-Schritt-Anleitungen sowie Checklisten zum Einsatz von digitalen Medien in der Aus- und Weiterbildung als hilfreich (69,2 Prozent). Denn insgesamt halten deutlich mehr Unternehmen digitale Lernangebote für den Kompetenzaufbau in ihrer Belegschaft für geeignet, als sie bereits nutzen.

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