Der demografische Wandel stellt Deutschland vor große Herausforderungen. Zuwanderung kann helfen, die Fachkräftebasis der Unternehmen zu sichern und die Innovationskraft der Wirtschaft zu stärken. Wichtig ist dabei die Integration in Arbeit und Bildung. Qualifizierte Zuwanderung kann helfen, Engpässe direkt zu verringern und Wachstumsperspektiven zu stärken.
Zuwanderung und Integration
Über das Thema
In den vergangenen Jahren war die Zuwanderung nach Deutschland von drei großen Einflüssen geprägt: zum einen der Zuzug aus anderen EU-Ländern im Rahmen der Arbeitnehmer- und Personenfreizügigkeit. Auf diesem Weg kamen viele gut ausgebildete Menschen ins Land, die schnell am deutschen Arbeitsmarkt Fuß fassen konnten. Die zweite größere Zuwanderergruppe bildeten Flüchtlinge aus Syrien und anderen Ländern in den Jahren 2015 und danach. Bei der Integration dieser Zuwanderer in den Arbeitsmarkt besteht eine Herausforderung darin, dass viele Flüchtlinge nur ein niedriges Qualifikationsniveau mitbringen. Auch wenn es häufig mehrere Jahre dauern kann, bis diese Gruppe zur Fachkräftesicherung stark beitragen kann, sind erste Erfolge bereits sichtbar. Die dritte Gruppe bilden qualifizierte Zuwanderer aus Drittstaaten. Vor allem die Zuwanderung aus Indien hat in den letzten Jahren stark zur Fachkräftesicherung in den Ingenieur- und Informatikberufen beitragen können – mit stark steigender Tendenz.
Da die Zahl wanderungsbereiter Personen aus der Europäischen Union künftig sinken dürfte, weil auch die Gesellschaften der anderen EU-Länder altern, sollte Deutschland die Fachkräftezuwanderung aus Nicht-EU-Ländern weiter erleichtern. Das neue Fachkräfteeinwanderungsgesetzt bietet auch jenen Personen aus Drittstaaten den Zugang, die eine Stelle in einem Ausbildungsberuf haben oder mit ihren Qualifikationen gute Perspektiven auf dem Arbeitsmarkt haben. Zudem sollten die Qualifikationen der Zuwanderer leichter anerkannt werden, damit ihre im Heimatland erworbenen Abschlüsse nicht entwertet werden.
Institut der deutschen Wirtschaft (IW)
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