Der Bedarf an Zeitarbeitern ist stark konjunkturabhängig. Vor allem exportorientierte Wirtschaftszweige sind auf die sogenannte Arbeitnehmerüberlassung angewiesen.
Ist die Zeitarbeit ein sinnvolles Instrument oder entpuppt sie sich mitunter als Falle? Die IW-Zeitarbeiterbefragung gibt Einblicke, was die Beschäftigten selbst von einem Job in der Arbeitnehmerüberlassung und ihrem Betrieb erwarten.
Die offiziellen Zahlen der Bundesagentur für Arbeit geben zum jetzigen Zeitpunkt Hoffnung, dass die Corona-Pandemie in der Zeitarbeit nicht so tiefe Spuren hinterlassen könnte wie man angesichts des Einbruchs und der Einschränkungen in manchen Teilen der Wirtschaft hätte befürchten können. Sie kann dann auch wieder ihre wichtige beschäftigungspolitische Funktion einnehmen, die die IW-Zeitarbeiterbefragung 2019 einmal mehr deutlich macht.
Zeitarbeit verhindert Arbeitslosigkeit und ermöglicht langfristige Jobperspektiven, zeigt eine neue Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW), für die rund 8.300 Zeitarbeitskräfte befragt wurden.
Die Bundesagentur für Arbeit meldet einen Anstieg bei der Zahl der Arbeitslosen: Erstmals seit 2013 sind im Januar mehr Menschen arbeitslos als noch im Vorjahr. Grund dafür ist die schwächelnde Konjunktur, die sich am Arbeitsmarkt bemerkbar macht. Allerdings gibt es Anzeichen der Besserung.
In den letzten Monaten ist die Zahl der sozialversicherungspflichtig beschäftigten Syrer, Afghanen und Iraker deutlich angestiegen. Dabei arbeitet nahezu jeder Siebte von ihnen in der Zeitarbeit. Diese dient insbesondere Ausländern häufig als Sprungbrett in andere Wirtschaftsbereiche.
Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten aus Syrien, dem Irak und Afghanistan steigt. Viele haben einen Job in der Zeitarbeitsbranche – das kann helfen, später auch in anderen Bereichen Arbeit zu finden.
Mit fast vier Millionen Beschäftigten sind die Unternehmen der Metall- und Elektro-Industrie die wichtigsten industriellen Arbeitgeber in Deutschland. Allein im vergangenen Jahr haben sie 86.600 Arbeitsplätze zusätzlich geschaffen. Damit ist die Zahl der M+E-Beschäftigten seit der Finanzkrise 2008/2009 um mehr als 540.000 gestiegen. Die Zahl der befristet Beschäftigten und Zeitarbeitnehmer entwickelte sich dabei rückläufig.
Die sachgrundlose Befristung von Arbeitsverträgen war eines der großen Streitthemen in den Koalitionsverhandlungen zwischen Union und SPD. Nun haben sich die angehenden Regierungspartner geeinigt und der Koalitionsvertrag liegt auf dem Tisch. Nötig wäre eine weitere gesetzliche Reglementierung nicht, wie eine Betrachtung der Fakten zeigt – und für eine Gruppe von Arbeitnehmern könnten sich die Einschränkungen sogar als kontraproduktiv erweisen.
Knapp 3,2 Millionen Beschäftige in Deutschland haben laut Bundesagentur für Arbeit mindestens zwei Jobs. Damit ist die Zahl der Mehrfachbeschäftigten in den vergangenen zehn Jahren um etwa eine Million gestiegen. Im Vergleich zum Jahr 2003 hat sie sich sogar mehr als verdoppelt. Ein Gastbeitrag von IW-Arbeitsmarktökonom Holger Schäfer auf der XING-Debattenplattform Klartext.
3,2 Millionen Menschen in Deutschland gehen zusätzlich zu ihrem Hauptjob einer Nebenbeschäftigung nach – rund eine Million mehr als vor zehn Jahren. Das geht aus einer Antwort der Bundesagentur für Arbeit auf eine Anfrage der Linken hervor. Ein Grund zur Aufregung ist das aber nicht: Nebenjobber sind sogar oft sozial besser gestellt als andere Beschäftigte.
Senior Economist für Beschäftigung und Arbeitslosigkeit
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