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(© Sven Loeffler| iStock)

Klimaschutz und komparative Vorteile der deutschen Wirtschaft | K

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Klimaschutz und komparative Vorteile der deutschen Wirtschaft

Ob Energie- und Ressourceneffizienz, Kreislaufwirtschaft oder nachhaltige Mobilität: Ein breiter Blick auf grüne Technologien verdeutlicht das enorme Potenzial in einem in Zukunft weltweit stark wachsenden Markt. Neben Europa investieren die USA, Japan und China massiv in Klimaschutztechnologien. 

Kann die Wertschöpfungs- und Beschäftigungsbasis in Deutschland im Zuge des globalen Wettbewerbs von diesem enormen Marktwachstum profitieren – oder wird sie da­­durch in Teilen gefährdet? Diese Frage untersucht Kapitel 5 mit einem syste­matischen Ansatz.

Rund 70 Prozent der deutschen Unternehmen erwarten durch den Klimaschutz neue Absatz­chancen. Rund jeder siebte Industriebetrieb glaubt hingegen, sein gefährdetes Geschäftsmodell nicht anpassen zu können. Zudem war die Performance deutscher Exporte und Spezialisierungsvorteile bei enger definierten Klimaschutzgütern – vor allem Gütern für die Gewinnung erneuerbarer Energien – in jüngerer Vergangenheit eher ernüchternd. China hat hier zumeist stark aufgeholt. 

Zur Jahrtausendwende und danach sah man bei vielen dieser Güter noch gute Zukunftsperspektiven für Deutschland. Hersteller wurden oft mit umfangreichen Subventionen unterstützt. Von dieser Förderung haben jedoch gerade bei der Solarenergie vor allem chinesische Unternehmen profitiert. Nach anfänglicher Expansion schrumpfte die deutsche Wertschöpfung deutlich. Der Aufstieg chinesischer Anbieter ist sowohl auf die Standar­disierbarkeit der Solarmodulproduktion als auch auf Subventionen in China zurückzuführen. Beide Faktoren beeinflussen die komparativen Vorteile. Damit zeigt sich, dass die Klimaschutzpolitik die spezifischen Wettbewerbschancen in den Blick nehmen muss.

Im breit gefassten Bereich der Umwelttechnik und Ressourceneffizienz sind deutsche Anbieter aus etablierten Industriebranchen bislang global gut positioniert. Weltweit besteht ein großer Bedarf an energieeffizienten Maschinen und Anlagen, gerade in Märkten mit besonders hohen deutschen Weltmarktanteilen und komparativen Vorteilen. Hier ist die Ausgangsposition eine andere als bei Gütern zur Gewinnung erneuerbarer Energien, bei denen eine rentable Produktion erst entstehen musste. 

Viele, gerade energieintensive Branchen müssen allerdings aufgrund der Klimaschutzanforderungen erhebliche Transformationsleistungen erbringen, um komparative Vorteile zu erhalten oder neu zu entwickeln. Damit deutsche Standorte attraktiv bleiben, müssen die politischen Rahmenbe­dingungen innovations- und investitionsfreundlich ausgestaltet werden.

KLIMASCHUTZPOLITIK BEEINFLUSST DIE KOMPARATIVEN VORTEILE UND DAMIT DIE WETTBEWERBSFÄHIGKEIT DER DEUTSCHEN WIRTSCHAFT.