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Jörg Schmidt / Oliver Stettes Gutachten 17. September 2018 Vereinbarkeit von Beruf und Pflege für Beschäftigte und Führungskräfte sowie für Männer und Frauen

Die Studie untersucht, inwiefern die Wahrnehmung von pflegerischen Aufgaben und ein Engagement im Beruf in einem zeitlichen Zielkonflikt stehen. Im Vordergrund steht eine vergleichende Analyse von Führungskräften und Beschäftigten ohne Führungsposition sowie Männern und Frauen.

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Gutachten
Vereinbarkeit von Beruf und Pflege für Beschäftigte und Führungskräfte sowie für Männer und Frauen
Jörg Schmidt / Oliver Stettes Gutachten 17. September 2018

Vereinbarkeit von Beruf und Pflege für Beschäftigte und Führungskräfte sowie für Männer und Frauen

Gutachten im Auftrag des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend

Institut der deutschen Wirtschaft (IW) Institut der deutschen Wirtschaft (IW)

Die Studie untersucht, inwiefern die Wahrnehmung von pflegerischen Aufgaben und ein Engagement im Beruf in einem zeitlichen Zielkonflikt stehen. Im Vordergrund steht eine vergleichende Analyse von Führungskräften und Beschäftigten ohne Führungsposition sowie Männern und Frauen.

Dazu werden empirische Auswertungen auf Basis des European Working Conditions Survey (EWCS) und des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP) für das Jahr 2015 durchgeführt.
Die Analyse auf Basis des EWCS (2015) zeigt:

- Insgesamt sagen die Führungskräfte in der Europäischen Union signifikant seltener als Beschäftigte ohne Führungsverantwortung, dass sich ihre Arbeitszeit gut oder sehr gut mit familiären Verpflichtungen vereinbaren lässt. Dies gilt insbesondere in der Gruppe der Intensivpflegenden (mehrmals in der Woche oder täglich) und der Beschäftigten mit einem (Enkel-)Kind unter 15 Jahren im Haushalt, aber ohne Pflegeverpflichtung. Eine Teilzeitbeschäftigung ist nur für Beschäftigte ohne Führungsverantwortung ein Instrument, mit dem eine bessere Vereinbarkeit der eigenen beruflichen Anforderungen mit familiären Verpflichtungen realisiert werden kann, aller-dings nicht für Führungskräfte. Dies gilt auch für diejenigen, die sich um pflegebedürftige oder behinderte Angehörige kümmern.

- Aus Sicht der betroffenen Führungskräfte lässt sich die Kinderbetreuung tendenziell leichter mit einem beruflichen Engagement synchronisieren als eine relativ hohe Beteiligung im Bereich Pflege bzw. Betreuung von Behinderten. Die Befunde deuten jedoch darauf hin, dass pflegende Führungskräfte sich durch ihren Beruf nur dann zeitlich eingeschränkt fühlen, um sich um ihre Familie kümmern zu können, wenn sie die Pflegeaufgaben nur gelegentlich übernehmen. Wer sich intensiv in der Pflege engagiert, hat offenkundig bereits ein Arrangement gefunden, das einem solchen Konflikt vorbeugt. Ähnliches lässt sich für eine negative Auswirkung einer Pflege-verpflichtung auf die Konzentration im Beruf und das zeitliche Engagement im Beruf beobachten.

- Frauen und Männer in Deutschland unterscheiden sich nicht bei der Aussage, ob die eigenen Arbeitszeiten mit den familiären Verpflichtungen vereinbar sind. Dies gilt unabhängig von einer Betreuungsverpflichtung für Kinder oder pflegebedürftige bzw. behinderte Angehörige. Im Unterschied zu Frauen scheinen Beruf-Familie- bzw. Familie-Beruf-Konflikte bei Männern vorrangig nur dann aufzutreten, wenn sie Pflegeaufgaben wahrnehmen. Die Kinderbetreuung ist hiervon weniger betroffen.

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Vereinbarkeit von Beruf und Pflege für Beschäftigte und Führungskräfte sowie für Männer und Frauen
Jörg Schmidt / Oliver Stettes Gutachten 17. September 2018

Jörg Schmidt / Oliver Stettes: Vereinbarkeit von Beruf und Pflege für Beschäftigte und Führungskräfte sowie für Männer und Frauen

Gutachten im Auftrag des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend

Institut der deutschen Wirtschaft (IW) Institut der deutschen Wirtschaft (IW)

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