Der Begriff der „Zwei-Klassen-Medizin“ wird im politischen Raum verwendet und soll eine Diskriminierung der in der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) abgesicherten Personen signalisieren. Die wird zum einen bei der medizinischen Versorgung vermutet, weil die gesetzlich Versicherten längere Wartezeiten beim Zugang zur fachärztlichen Versorgung in Kauf nehmen müssen als privat versicherte Patienten.

Gesetzliche Krankenversicherung: Mehr Differenzierung statt Einheitlichkeit
Artikel in der Zeitschrift für Wirtschaftspolitik
Institut der deutschen Wirtschaft (IW)
Der Begriff der „Zwei-Klassen-Medizin“ wird im politischen Raum verwendet und soll eine Diskriminierung der in der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) abgesicherten Personen signalisieren. Die wird zum einen bei der medizinischen Versorgung vermutet, weil die gesetzlich Versicherten längere Wartezeiten beim Zugang zur fachärztlichen Versorgung in Kauf nehmen müssen als privat versicherte Patienten.
Die Protagonisten einer einheitlichen Honorarordnung führen diesen Befund auf vergleichsweise attraktive Leistungsentgelte für Privatpatienten zurück.1 Zum anderen wird angeprangert, dass ein Teil der Bevölkerung aufgrund des Erwerbstatus und der Höhe des Arbeitsentgelts zwischen einer freiwilligen Mitgliedschaft in der umlagefinanzierten GKV und einer Absicherung in der kapitalgedeckten privaten Krankenversicherung (PKV) wählen kann. Die Protagonisten einer Bürgerversicherung vermuten, dass sich dadurch leistungsfähige und überdurchschnittlich gesunde Personen dem Beitrag zur Solidargemeinschaft entziehen.
Die Frage nach zielorientierten Lösungen lässt sich nur beantworten, wenn zunächst wesentliche Probleme identifiziert werden, um dann den Lösungsbeitrag der beiden Vorschläge bewerten zu können. Aufgrund der gebotenen Kürze soll dabei der Fokus auf die GKV gelegt werden, ohne damit Probleme in der PKV negieren zu wollen. Den beiden zur Diskussion stehenden Reformoptionen wird ein Leitbild gegenüber gestellt, das auf Vielfalt in der Versorgung statt auf Einheitlichkeit setzt.

Jochen Pimpertz: Mehr Differenzierung statt Einheitlichkeit
Artikel in der Zeitschrift für Wirtschaftspolitik
Institut der deutschen Wirtschaft (IW)

Der Krankenstand in Deutschland
Der Krankenstand 2021 verbleibt wie im Vorjahr auf stabilem Niveau, obwohl die Corona-Variante Omikron für deutlich mehr Ausfälle in den Belegschaften gesorgt hat. Im Schnitt war jeder Arbeitnehmer in Deutschland für 18,2 Tage krankgeschrieben, das geht aus ...
iwd
„Versicherungsmathematisch faire” Abschläge bei vorgezogenem Rentenbezug
Die Forderung nach „versicherungsmathematisch fairen“ Abschlägen bei vorgezogenem Renteneintritt suggeriert, dass der Vorruhestand ohne Zusatzlasten organisiert werden kann.
IW