Die Gewerkschaften in Europa stehen vor großen Herausforderungen: Das größte strukturelle Problem resultiert aus dem demografischen Wandel. Aber auch die Rekrutierung von Teilzeitbeschäftigten und befristet Beschäftigten sowie die Mitgliederwerbung in kleinen Betrieben müssen die Gewerkschaften angehen.
Ergebnisse des European Social Survey: Gewerkschaftliche Mitgliederstrukturen im europäischen Vergleich
Institut der deutschen Wirtschaft (IW)
Die Gewerkschaften in Europa stehen vor großen Herausforderungen: Das größte strukturelle Problem resultiert aus dem demografischen Wandel. Aber auch die Rekrutierung von Teilzeitbeschäftigten und befristet Beschäftigten sowie die Mitgliederwerbung in kleinen Betrieben müssen die Gewerkschaften angehen.
Eine Auswertung von Daten des European Social Survey für 16 europäische Länder zeigt, dass der gewerkschaftliche Organisationsgrad zuletzt zwischen knapp 5 Prozent in Ungarn und 69,1 Prozent in Dänemark lag. Deutschland liegt mit 15,6 Prozent im Mittelfeld, hinter dem Vereinigten Königreich mit 20,6 Prozent und vor Frankreich mit 7,3 Prozent. Ungeachtet der unterschiedlichen Niveaus stehen die Gewerkschaften in allen untersuchten Ländern vor den gleichen strukturellen Herausforderungen. Sie müssen mehr jüngere Arbeitnehmer organisieren, als „atypisch“ bezeichnete Beschäftigtengruppen wie Teilzeitbeschäftigte oder befristet Beschäftigte gewinnen und einen besseren Zugang zu kleineren Betrieben finden. Ein besonderes Problem ist, dass die Gruppe der 16- bis 30-Jährigen unter den Gewerkschaftsmitgliedern unterrepräsentiert ist. Ohne verstärkte Eintritte Jüngerer wird sich der negative Mitgliedertrend in den nächsten Jahren fortsetzen.
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