Juristischer Balanceakt mit ökonomischer Wirkung

Das Tarifeinheitsgesetz
IW policy paper
Institut der deutschen Wirtschaft (IW)
Juristischer Balanceakt mit ökonomischer Wirkung
Die Bundesregierung hat ein Gesetz vorgelegt, mit dem sie den Grundsatz der Tarifeinheit wiederherstellen will. Zentrales Element ist eine Mehrheitsregel. Bei kollidierenden Tarifverträgen setzt sich der Tarifvertrag der Mehrheitsgewerkschaft durch. Das ist die Gewerkschaft, die im Geltungsbereich die meisten Mitglieder organisiert. Mit dieser Regelung wagt die Bundesregierung einen juristischen Balanceakt mit großer ökonomischer Wirkung. Die Regelung vermeidet eine weitere Fragmentierung des deutschen Tarifsystems und erhöht den Anreiz für konkurrierende Gewerkschaften, miteinander zu kooperieren. Damit werden kumulierende Konfliktrisiken in Tarifverhandlungen künftig vermieden. Sie treten nur in Fällen tarifpluraler Strukturen auf, die von den Tarifparteien autonom vereinbart werden. Außerdem verhindert die Regelung, dass Organisationsstreitigkeiten zwischen Gewerkschaften, die besonders konfliktintensiv ablaufen können, sich auf Tarifverhandlungen auswirken können.

Hagen Lesch / Paula Hellmich: Das Tarifeinheitsgesetz – Juristischer Balanceakt mit ökonomischer Wirkung
IW policy paper
Institut der deutschen Wirtschaft (IW)

Tarifpolitischer Bericht 1. Halbjahr 2022: Droht die Lohn-Preis-Spirale?
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Stellungnahme zum Gesetz zur Erhöhung des Schutzes durch den gesetzlichen Mindestlohn
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