Die Besetzung offener Stellen entpuppt sich für immer mehr Unternehmen als schwierige Aufgabe. Mittlerweile sind Bewerber mit gesuchten Qualifikationen über längere Zeiträume nicht aufzutreiben, so der Negativbefund einer Untersuchung des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW).
Bewerbersuche ist ein Dauerproblem
Der deutschen Wirtschaft geht es im europäischen Vergleich recht gut, die Auftragsbücher sind meist voll. Viele Unternehmen suchen geeignetes Personal – allerdings häufig ohne Erfolg. Dabei fehlt es nicht nur an gut ausgebildeten Ingenieuren, sondern an Fachkräften mit den unterschiedlichsten Qualifikationen. Das zeigt die Analyse Fachkräfteengpässe in Unternehmen, die das IW jetzt vorgelegt hat. Demnach bestehen bei 106 der rund 580 analysierten Berufe schon seit gut zwei Jahren Engpässe. Bei diesen Jobs gab es zwischen September 2011 und August 2013 kontinuierlich deutlich weniger Arbeitslose als offene Stellen. Für 56 dieser Engpassberufe war eine abgeschlossene Berufsausbildung nötig, für 25 ein Fortbildungsabschluss und für 25 ein Studium.
Besonders betroffen sind die sogenannten MINT-Berufe (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik). Unter den zehn Berufen mit den größten Engpässen befinden sich allein fünf MINT-Berufe. Dazu gehören beispielsweise Mechatroniker, Elektriker und Ingenieure für Luft- und Raumfahrttechnik. Ein zweiter Schwerpunkt liegt im Gesundheitsbereich. Auch hier fehlen Fachkräfte aller Qualifikationen – vom Altenpfleger über die Fachkrankenschwester bis hin zu Ärzten der unterschiedlichen Fachrichtungen.
Anhand der Studie können Unternehmen erkennen, in welchen Berufen weiterhin Rekrutierungsprobleme zu erwarten sind, und sich entsprechend darauf einstellen. Junge Menschen wiederum erhalten Informationen für die geeignete Berufswahl. Die IW-Untersuchung wurde im Auftrag des Kompetenzzentrums Fachkräftesicherung erstellt, einer Initiative des Bundeswirtschaftsministeriums.
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