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Kaufkraft Pressemitteilung Nr. 28 20. Juni 2005

Strom nicht teurer

Trotz (T)Euro können sich die Bundesbürger heute mit ihrem Verdienst mehr Waren und Dienste leisten als noch vor zehn Jahren. Im Jahr 2004 bekam ein westdeutscher Arbeitnehmer für eine geleistete Arbeitsstunde netto gut 31 Prozent mehr Lohn als 1991. Die Preise für Waren und Dienste stiegen im selben Zeitraum nur um knapp 27 Prozent.

Für eine Stunde geleistete Arbeit gab es im Jahr 2004 nach Abzug von Steuern und Sozialabgaben 13,36 Euro; 1991 waren es 10,16 Euro. Was früher in einer Stunde verdient war, könnte bei gleichen Preisen also heute schon nach 46 Minuten erarbeitet sein. Ob sich Otto-Normal-Verdiener bei gleichem Arbeitseinsatz tatsächlich mehr erlauben kann als Anfang der neunziger Jahre, hängt allerdings stark von seinen persönlichen Vorlieben ab. Wer sich von Brot allein ernährt, steht sich derzeit kaum besser als 1991.

Ein Kilo Mischbrot erforderte damals den Gegenwert von elf Arbeitsminuten an der Werkbank oder im Büro; heute reichen zehn Minuten. Aber schon beim Griff zum Stück Butter ändert sich die Situation: Statt sechs Minuten fürs halbe Pfund genügen vier Minuten Arbeit. Die Preise für Textilien und Schuhe sind allgemein etwas weniger stark gestiegen als der Rest. Sowohl die Fußbekleidung als auch Kleider und Anzüge sind deshalb jetzt schneller verdient als zu Beginn der neunziger Jahre. Für einen Herrenanzug beträgt die Arbeitszeitersparnis immerhin mehr als drei Stunden, für Damenschuhe gut eine Stunde. Die Strompreise stiegen – trotz Ökosteuer und „Windcent“ – nur unterdurchschnittlich stark an: Für eine typische monatliche Stromrechnung musste im vergangenen Jahr daher 20 Minuten weniger gearbeitet werden als 1991. Mit dem Benzinpreis hielten die Löhne nicht Schritt: Für einen Liter Normalbenzin musste im Jahr 2004 eine Minute länger gearbeitet werden als Anfang der neunziger Jahre.

Institut der deutschen Wirtschaft KölnDeutschland in ZahlenAusgabe 2005, Köln 2005, 162 Seiten, 7,90 Euro

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