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Einkommensverteilung Pressemitteilung Nr. 23 16. Juni 2008

Sozialstaat gleicht aus

Der Sozialstaat in Deutschland verhindert eine wachsende Kluft zwischen Arm und Reich. Zu diesem Ergebnis kommt eine neue Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW). Zwar verfügte demnach das am zweitbesten situierte Zehntel der Haushalte 2003 im Mittel über ein 28-mal so hohes Einkommen wie das am zweitschlechtesten verdienende. Zehn Jahre zuvor war es lediglich 19-mal so viel.

Die staatliche Umverteilung gleicht dies aber nahezu vollständig aus: Nach Abzug von Steuern und unter Berücksichtigung der öffentlichen Transfers hatten die Familien des am zweitbesten verdienenden Zehntels 2003 nur noch ein knapp dreimal so hohes Nettoeinkommen wie Familien aus der vorletzten Einkommensklasse. Der ursprüngliche Abstand ist damit nicht nur um 90 Prozent geschrumpft, der Unterschied zwischen den Nettoeinkommen hat sich auch im betrachteten Zehnjahreszeitraum so gut wie nicht verändert.

Der Grund: Die einkommensstarken Haushalte verdienen zwar immer mehr, sie geben aber auch immer mehr ab. So trugen die oberen 30 Prozent der Einkommensbezieher 1993 gut 68 Prozent zum Einkommenssteueraufkommen bei; zehn Jahre später hatte sich ihr Anteil sogar auf 72 Prozent erhöht. Außerdem schulterten sie zuletzt 53,5 Prozent der Sozialbeiträge – gegenüber knapp 51 Prozent im Jahr 1993.

Nicole Horschel, Jochen Pimpertz
Der Einfluss des Sozialstaates auf die Einkommensverteilung
gefördert von der informedia-Stiftung – Gemeinnützige Stiftung für Gesellschaftswissenschaften und Publizistik Köln
IW-Trends 2/2008

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