1. Home
  2. Presse
  3. Pressemitteilungen
  4. Risikofaktor Arbeitslosigkeit
Armut Pressemitteilung Nr. 11 5. März 2006

Risikofaktor Arbeitslosigkeit

Über das Ausmaß der Armut in Deutschland streiten Experten seit langem – zumal Armut üblicherweise relativ gemessen wird. Sicher ist aber, dass Arbeitslosigkeit das Armutsrisiko erhöht.

So war in den EU-15-Ländern im Jahr 2001 mit Ausnahme Österreichs mindestens jeder dritte Arbeitslose relativ gesehen arm – verfügte also über weniger als 60 Prozent des mittleren Pro-Kopf-Einkommens der jeweiligen Bevölkerung. Dies galt dagegen für höchstens 13 Prozent der Erwerbstätigen (Griechenland), in Deutschland sogar nur für 4 Prozent. Arbeitslosigkeit beeinträchtigt die Bürger zudem viel stärker als der bloße materielle Mangel – wie eine Umfrage im Rahmen des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP) ergab.

Danach sind 36 Prozent der Arbeitslosen mit einem Einkommen unterhalb der üblichen Armutsgrenze mit ihrem Leben unzufrieden, aber nur knapp 17 Prozent der Einkommensarmen, die Arbeit haben bzw. nicht auf Arbeitssuche sind. Jeder dritte Arbeitslose gab an, wegen psychischer Probleme weniger leisten zu können. Deshalb ist es alarmierend, dass die Quote der seit mehr als 24 Monaten arbeitslosen Personen in Deutschland mit 3,5 Prozent die höchste in der EU-15 ist.

Zur Pressemappe

Institut der deutschen Wirtschaft Köln (Hrsg.)
Armut in der Wohlstandsgesellschaft – Auch eine Frage der Definition
gefördert von der informedia-Stiftung – Gemeinnützige Stiftung für Gesellschaftswissenschaften und Publizistik Köln
Köln 2005, 46 Seiten, 4,80 Euro
Bestellung über Fax: 0221 4981-445 oder unter www.divkoeln.de

Mehr zum Thema

Artikel lesen
Bei schneller Rückkehr sind es 4 Prozent
Lohnlücke Pressemitteilung Nr. 49 8. November 2010

Bei schneller Rückkehr sind es 4 Prozent

Der „echte“ Lohnabstand zwischen erwerbstätigen Männern und Frauen betrug in Deutschland im Jahr 2008 knapp 13 Prozent. Zu diesem Ergebnis kommt das Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW).

IW

Artikel lesen
Mindestlöhne Pressemitteilung Nr. 35 26. September 2011

Belastung für den Staat

Die von den Gewerkschaften geforderte Einführung eines Mindestlohns von 8,50 Euro die Stunde führt bei Fiskus und Sozialversicherung je nach Höhe der Arbeitsplatzverluste zu Mindereinnahmen von jährlich bis zu 6,6 Milliarden Euro. Das Institut der deutschen ...

IW

Inhaltselement mit der ID 8880