Über das Ausmaß der Armut in Deutschland streiten Experten seit langem – zumal Armut üblicherweise relativ gemessen wird. Sicher ist aber, dass Arbeitslosigkeit das Armutsrisiko erhöht.
Risikofaktor Arbeitslosigkeit
So war in den EU-15-Ländern im Jahr 2001 mit Ausnahme Österreichs mindestens jeder dritte Arbeitslose relativ gesehen arm – verfügte also über weniger als 60 Prozent des mittleren Pro-Kopf-Einkommens der jeweiligen Bevölkerung. Dies galt dagegen für höchstens 13 Prozent der Erwerbstätigen (Griechenland), in Deutschland sogar nur für 4 Prozent. Arbeitslosigkeit beeinträchtigt die Bürger zudem viel stärker als der bloße materielle Mangel – wie eine Umfrage im Rahmen des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP) ergab.
Danach sind 36 Prozent der Arbeitslosen mit einem Einkommen unterhalb der üblichen Armutsgrenze mit ihrem Leben unzufrieden, aber nur knapp 17 Prozent der Einkommensarmen, die Arbeit haben bzw. nicht auf Arbeitssuche sind. Jeder dritte Arbeitslose gab an, wegen psychischer Probleme weniger leisten zu können. Deshalb ist es alarmierend, dass die Quote der seit mehr als 24 Monaten arbeitslosen Personen in Deutschland mit 3,5 Prozent die höchste in der EU-15 ist.
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Institut der deutschen Wirtschaft Köln (Hrsg.)
Armut in der Wohlstandsgesellschaft – Auch eine Frage der Definition
gefördert von der informedia-Stiftung – Gemeinnützige Stiftung für Gesellschaftswissenschaften und Publizistik Köln
Köln 2005, 46 Seiten, 4,80 Euro
Bestellung über Fax: 0221 4981-445 oder unter www.divkoeln.de
Bei schneller Rückkehr sind es 4 Prozent
Der „echte“ Lohnabstand zwischen erwerbstätigen Männern und Frauen betrug in Deutschland im Jahr 2008 knapp 13 Prozent. Zu diesem Ergebnis kommt das Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW).
IW
Belastung für den Staat
Die von den Gewerkschaften geforderte Einführung eines Mindestlohns von 8,50 Euro die Stunde führt bei Fiskus und Sozialversicherung je nach Höhe der Arbeitsplatzverluste zu Mindereinnahmen von jährlich bis zu 6,6 Milliarden Euro. Das Institut der deutschen ...
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