1. Home
  2. Presse
  3. Pressemitteilungen
  4. Patente: Immer mehr kluge Köpfe mit ausländischen Wurzeln
Zeige Bild in Lightbox
(© Foto: iStock)
Oliver Koppel / Daniel Lüke / Enno Röben Pressemitteilung 3. Januar 2019

Patente: Immer mehr kluge Köpfe mit ausländischen Wurzeln

Noch nie haben so viele Erfinder mit Migrationshintergrund in Deutschland ein Patent angemeldet, lautet das Ergebnis einer aktuellen Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW). Die Wissenschaftler haben eigens für ihre Analyse eine neue Methode entwickelt, um diese Daten überhaupt erheben zu können.

Fast jedes zehnte aus Deutschland angemeldete Patent stammte 2016 ausschließlich von Erfindern mit ausländischen Wurzeln, Tendenz steigend, so die IW-Studie. Das entspricht fast 3.000 Patenten. Zum Vergleich: Im Jahr 2005 registrierte das Deutsche Patent- und Markenamt (DPMA) nur etwa sechs Prozent Patente von Erfindern mit Migrationshintergrund. Diese tragen also einen immer größeren Teil zur Innovationskraft Deutschlands bei.

Die meisten der Tüftler stammen aus dem ost- und südosteuropäischen Sprachraum, also beispielsweise aus Polen, Tschechien, Ungarn, Serbien oder Russland. Sie haben zuletzt fast 1.000 Patente angemeldet. Erfinder aus dem arabischen und türkischen Sprachraum meldeten rund 560 Erfindungen an. Besonders starke Zuwächse beobachteten die IW-Forscher bei Patentanmeldungen von Erfindern mit indischen Wurzeln: Zwischen 2005 und 2016 hat sich die Zahl ihrer Patente fast verdreifacht; bei Patenten von Erfindern aus dem chinesischen Sprachraum gab es eine Verdoppelung. „Die Ergebnisse verdeutlichen, wie wichtig das beschlossene Fachkräftezuwanderungsgesetz für Deutschland ist“, sagt Studienautor Oliver Koppel. „Das wird die Zuwanderung technisch-naturwissenschaftlicher Fachkräfte, also vieler potenzieller Erfinder, vereinfachen und so das deutsche Innovationssystem stärken.“

Zur Studien-Methodik: Wer beim DPMA ein Patent anmeldet, gibt dort meist lediglich seinen Namen und seinen Wohnort an, nicht aber, ob er aus China, der Türkei oder Indien stammt. Die IW-Wissenschaftler haben deshalb einen Big-Data-Ansatz programmiert, der über 20.000 Vornamen bestimmten Sprachräumen zuordnet. Eine Erfinderin namens Agnieszka hat demzufolge mit hoher Wahrscheinlichkeit polnische Wurzeln, während Karl-Heinz höchstwahrscheinlich aus dem deutschsprachigen Raum stammt.
 

Datei herunterladen

Oliver Koppel / Daniel Lüke / Enno Röben: Migration und die Innovationskraft Deutschlands

IW-Trends

Datei herunterladen

Mehr zum Thema

Artikel lesen
Der Innovationsbeitrag von Migration nach Branchen
Maike Haag / Enno Kohlisch / Oliver Koppel IW-Kurzbericht Nr. 16 16. März 2024

Der Innovationsbeitrag von Migration nach Branchen

Migration leistet einen unverzichtbaren Beitrag zur Innovationskraft Deutschlands: Ein Rekordwert von 13 Prozent und damit mehr als jede achte aller hierzulande entwickelten Patentanmeldungen geht inzwischen auf Erfindende mit ausländischen Wurzeln zurück. ...

IW

Artikel lesen
Maike Haag / Simon Schumacher IW-Kurzbericht Nr. 13 7. März 2024

Erfinderinnen in der pharmazeutischen Forschung

Die innovative Pharmaindustrie baut auf weibliche Expertise. So nehmen Frauen in der Forschung und Entwicklung neuer Arzneimittel eine immer bedeutendere Rolle ein: Im Jahr 2020 war jede fünfte Patentanmeldung pharmazeutisch tätiger Unternehmen am Standort ...

IW

Mehr zum Thema

Inhaltselement mit der ID 8880