1. Home
  2. Presse
  3. Pressemitteilungen
  4. Nachwuchs wird stärker gefördert
Bildungsgerechtigkeit Pressemitteilung Nr. 32 14. September 2011

Nachwuchs wird stärker gefördert

Das Bildungssystem in Deutschland ist in den vergangenen Jahren gerechter geworden – etwa dadurch, dass Kinder aus Migrantenfamilien stärker gefördert werden. So hatten 2009 von den 15-jährigen Migrantenkindern, die zu Hause kein Deutsch sprechen, 71 Prozent länger als ein Jahr den Kindergarten besucht. Sechs Jahre zuvor hatte dieser Anteil erst bei 59 Prozent gelegen.

Die Förderung schlägt sich bereits in den schulischen Leistungen nieder. Nach Berechnungen des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln schnitten die 15-Jährigen aufgrund der Tatsache, dass sie im Elternhaus nicht mit der deutschen Sprache aufgewachsen sind, beim PISA-Lesetest 2009 zwar noch um 21 Punkte schlechter ab als ihre Mitschüler – im Jahr 2003 waren es aber noch 52 Punkte.

Zur Förderung schwächerer Jugendlicher trägt auch das duale Berufsausbildungssystem bei. Zudem finden inzwischen 19,5 Prozent der jungen Leute, die nicht aus einem Akademikerhaushalt stammen, den Weg an die Hochschule. Zu Beginn der 1990er Jahre waren es erst 15,5 Prozent.

Dennoch bleibt für die Politik noch einiges zu tun. Unter anderem sollten Erzieherinnen eine Ausbildung auf akademischem Niveau erhalten. Im Schulwesen wäre es gerechter, wenn das Zentralabitur und andere Abschlussprüfungen bundesweit einheitlich wären. Und um den Übergang von der beruflichen zur akademischen Bildung weiter zu stärken, sollten auch die staatlichen Hochschulen mehr passende Angebote machen – etwa in Form von berufsbegleitenden Studiengängen.

Christina Anger, Christiane Konegen-Grenier, Sebastian Lotz, Axel Plünnecke
Bildungsgerechtigkeit in Deutschland – Gerechtigkeitskonzepte, empirische Fakten und politische Handlungsempfehlungen
IW-Analysen Nr. 71, Köln 2011, 104 Seiten, 19,90 Euro.
Versandkostenfreie Bestellung unter www.iwmedien.de/Bookshop

Mehr zum Thema

Artikel lesen
Typische Männer- und Frauenberufe
Andrea Hammermann iwd 3. April 2024

Typische Männer- und Frauenberufe

Frauen und Männer entscheiden sich nach wie vor häufig für ganz bestimmte Berufe. Da der Fachkräftemangel in typischen Männer- und Frauenberufen besonders stark ist, gilt es, Geschlechterklischees bei der Berufswahl stärker aufzubrechen.

iwd

Artikel lesen
Wido Geis-Thöne IW-Kurzbericht Nr. 17 19. März 2024

Einrichtungen zum Technologie- und Wissenstransfer an Hochschulen

In den letzten Jahren haben sich an den meisten deutschen Hochschulen zentrale Transfereinrichtungen etabliert. Allerdings sind ihre Aufgabenspektren und Kompetenzen teilweise sehr unterschiedlich. So lässt sich ihr wirtschaftlicher und gesellschaftlicher ...

IW

Mehr zum Thema

Inhaltselement mit der ID 8880