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Wohnungsmarkt Pressemitteilung Nr. 41 27. Juli 2015

Mietspiegel müssen aktueller werden

Die Mietpreisbremse ist beschlossen. Doch die Mietspiegel, an denen sich die Quadratmeterpreise bei Neuvermietungen orientieren müssen, sind oft nicht aktuell. Das zeigt eine Analyse des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW) zur Mietpreisdynamik in Köln und Berlin. Wie stark die Mieten in Stadtteilen wie Berlin-Neukölln oder Köln-Deutz angestiegen sind, zeigen zwei interaktive Karten.

Neukölln – lange als Berlins Problembezirk abgeschrieben – ist heute das Hipsterquartier der Hauptstadt. Dementsprechend sind die Angebotsmieten, also die in neuen Inseraten ausgewiesenen Mietpreise, in den vergangenen fünf Jahren stark gestiegen: Zählte Neukölln bei den Angebotsmieten damals noch zu den günstigsten 40 Prozent Berlins, gehört der Bezirk heute zu den teuersten 20 Prozent.

Das Beispiel zeigt: Innerhalb kurzer Zeit kann sich die Bewertung einer Wohnlage deutlich verändern. Die Mietpreisbremse trägt dieser Dynamik allerdings in keiner Weise Rechnung. Demnach darf die Miete bei Neuvergabe einer Wohnung maximal 10 Prozent über der „ortsüblichen Vergleichsmiete“ liegen. Das Problem: Die Daten dieser Vergleichsmieten sind bis zu vier Jahre alt. „Heute angesagte Gegenden sind in den Mietspiegeln vielleicht noch als sozialer Brennpunkt eingepreist. Die Vermieter können also längst nicht so viel für ihre Wohnungen verlangen, wie gerechtfertigt wäre“, erklärt IW-Immobilienexperte Philipp Deschermeier. Eine mögliche Folge: Investoren werden verschreckt und Vermieter verkaufen ihre Immobilien lieber als Eigentumswohnungen, wodurch es immer weniger Mietwohnungen gibt. Um das zu verhindern, fordert das IW Köln von der Politik, den Mietspiegel mindestens alle zwei Jahre anhand aktueller Daten und angemessener Klassifikationen der Lage neu zu berechnen.

Für ihre Analyse werteten die IW-Forscher die innerstädtischen Mietangebote von Köln und Berlin zwischen 2008 und 2014 aus. Dafür nutzten sie Daten der Internetplattform ImmobilienScout24.

Berlin: Neukölln zieht am stärksten an

In Inseraten durchschnittlich verlangte Mieten je Quadratmeter in Euro und durchschnittliche Steigerungen seit 2010 in den Berliner Stadtteilen (Berühren Sie die Stadtteile, um mehr zu erfahren)

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Für die Stadtteile ohne Werte war die Zahl der Inserate zu klein. Diese Karte können Sie kostenlos auf Ihrer Website einbetten. Schicken Sie eine Mail an onlineredaktion@iwkoeln.de

Berlin: Teurer Stadtkern

Einteilung der Stadt Berlin in Fünftel – von günstig bis teuer – und die Veränderung seit 2010

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Die teuersten Ecken der HauptstadtQuelle: Institut der deutschen Wirtschaft KölnDurchschnittliche Angebotsmieten in den Berliner Stadtvierteln pro Quadratmeter in Euro 20141.Mitte12,582.Hansaviertel11,613.Grunewald11,534.Tiergarten11,375.Kreuzberg11,286.Dahlem10,927.Friedrichshain10,658.Charlottenburg10,559.Prenzlauer Berg10,3510.Halensee10,31

Köln: Linksrheinisch kostet mehr

In Inseraten durchschnittlich verlangte Mieten je Quadratmeter in Euro und durchschnittliche Steigerungen seit 2010 in den Kölner Stadtteilen (Berühren Sie die Stadtteile, um mehr zu erfahren)

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Für die Stadtteile ohne Werte war die Zahl der Inserate zu klein. Diese Karte können Sie kostenlos auf Ihrer Website einbetten. Schicken Sie eine Mail an onlineredaktion@iwkoeln.de

Köln: Teure Veedel, günstige Veedel

Einteilung der Stadt Köln in Fünftel – von günstig bis teuer – und die Veränderung seit 2010

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Die teuersten Viertel KölnsQuelle: Institut der deutschen Wirtschaft KölnDurchschnittliche Angebotsmieten in den Kölner Stadtvierteln pro Quadratmeter in Euro 20141.Lindenthal11,532.Altstadt/Süd11,473.Neustadt/Süd11,454.Neustadt/Nord11,405.Braunsfeld11,376.Altstadt/Nord11,297.Sülz11,168.Marienburg11,029.Bayenthal11,0110.Klettenberg10,74

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Philipp Deschermeier / Heide Haas: Mietpreisdynamik in Köln und Berlin

IW policy paper

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