1. Home
  2. Presse
  3. Pressemitteilungen
  4. Metropolen haben Boom verschlafen
Zeige Bild in Lightbox Metropolen haben Boom verschlafen
(© Foto: Marco2811 - Fotolia)
Immobilienmarkt Pressemitteilung Nr. 51 21. September 2015

Metropolen haben Boom verschlafen

Der deutschen Immobilienbranche geht es nach eigener Einschätzung noch immer sehr gut. Das zeigt der aktuelle Immobilien-Index des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW). Allerdings sorgen sich vor allem die Entwickler großer Bauprojekte um Nachwuchs – nicht zuletzt, weil besondere Herausforderungen auf sie warten: Laut IW wurden in Deutschland von 2010 bis 2014 rund 310.000 Wohnungen zu wenig gebaut.

Seit 2010 ist die Bautätigkeit in Deutschland von 160.000 auf 245.000 Wohnungen pro Jahr gestiegen – allerdings zu selten dort, wo sie tatsächlich gebraucht werden: in den Städten. Nach Berechnungen des IW Köln entfallen 91 Prozent des gesamten Nachholbedarfs auf nur 46 der 402 Kreise und kreisfreien Städte. Allein in den fünf größten Metropolen fehlen insgesamt 160.000 Wohnungen. Berlin führt die Liste jener Städte an, in denen von 2010 bis 2014 besonders wenig gebaut wurde. Rund um Alex und Ku'damm hat sich der Nachholbedarf in diesem Zeitraum auf 55.600 Wohnungen summiert, in München wurden 40.200 Wohnungen zu wenig gebaut und in Hamburg 34.600. Zudem – das hatte eine IW-Studie bereits vor einigen Wochen gezeigt – wird der Bedarf an Wohnungen in den Städten und wirtschaftsstarken Regionen in den kommenden Jahren weiter steigen. Und das auch ohne all die Flüchtlinge, für die momentan noch einmal zusätzlicher Wohnraum nötig wird.

Die Nachfrage nach Wohnraum ist hoch und die Zinsen sind niedrig – da überrascht es nicht, dass die Immobilienbranche im jüngsten Immobilien-Index des IW Köln weiterhin recht positiv in die Zukunft blickt. Allerdings machen sich einige Sparten Sorgen um den Nachwuchs: 11 Prozent der vom IW Köln in Kooperation mit der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft RBSM befragten Firmen gaben an, nicht die richtigen Fachkräfte zu finden. Während Wohnungsunternehmen und jene mit Fokus auf den Einzelhandel weniger Nachwuchssorgen haben, finden derzeit schon 21 Prozent der Entwickler großer Bauprojekte kaum noch Fachpersonal – und das, obwohl gerade die sogenannten Projektentwickler ihre aktuelle Lage und ihre Perspektiven als besonders positiv einstufen.

Hoher Nachholbedarf in deutschen Städten

Nachholbedarf an zusätzlichen Wohnungen aus den Jahren 2010 bis 2014 in kreisfreien Städten mit mehr als 500 Wohneinheiten Nachholbedarf (Berühren Sie die Punkte, um mehr zu erfahren)

<iframe width="100%" height="750" frameborder="0" src="https://iw.cartodb.com/viz/44b18374-585a-11e5-88e1-0e4fddd5de28/embed_map" allowfullscreen webkitallowfullscreen mozallowfullscreen oallowfullscreen msallowfullscreen></iframe>

Diese Karte können Sie kostenlos auf Ihrer Website einbetten. Schicken Sie eine Mail an onlineredaktion@iwkoeln.de

Datei herunterladen

Ralph Henger / Michael Schier / Michael Voigtländer: Der künftige Bedarf an Wohnungen – Eine Analyse für Deutschland und alle 402 Kreise

IW policy paper

Datei herunterladen

Mehr zum Thema

Artikel lesen
Was lohnt sich mehr, Aktien oder Immobilien?
Michael Voigtländer im 1aLage Podcast Audio 25. April 2024

Was lohnt sich mehr, Aktien oder Immobilien?

Über die Frage, was sich für Anleger mehr lohnt, in Aktien oder Immobilien zu investieren, diskutiert IW-Immobilienexperte Michael Voigtländer im 1aLage Podcast und spricht über grundsätzliche Unterschiede und Besonderheiten und wie es die reichen Haushalte ...

IW

Artikel lesen
Pekka Sagner / Johannes Ewald / Hanno Kempermann Gutachten 21. April 2024

Sanierungspotenziale von Wohnimmobilien in Deutschland

Deutschland hat ehrgeizige Pläne und möchte bis 2045 Klimaneutralität erreichen. Ein zentraler Baustein dieser Bestrebungen ist die drastische Reduzierung der Treibhausgasemissionen.

IW

Mehr zum Thema

Inhaltselement mit der ID 8880