Die deutsche Wirtschaft sieht sich zum Jahreswechsel größtenteils in bester Verfassung. Das zeigt die neue Verbandsumfrage des Instituts der deutschen Wirtschaft, für die das IW 48 Branchenverbände zu ihrer aktuellen Lage und zu ihren Erwartungen für 2018 befragt hat. Allerdings werden fehlende Fachkräfte immer häufiger zum Problem.
IW-Verbandsumfrage: Optimismus überwiegt
Über zwei Drittel der Verbände erwarten, dass ihre Unternehmen im kommenden Jahr mehr produzieren werden als 2017. Da ist es verständlich, dass 26 der 48 Verbände die aktuelle Wirtschaftslage positiver einschätzen als vor einem Jahr. Gleichzeitig hat sich die Zahl derer deutlich reduziert, die die Situation schlechter bewerten – von neun auf zwei Verbände: Die Ernährungsindustrie sieht sich mit hoher Konkurrenz und steigenden Kosten konfrontiert, die Volks- und Raiffeisenbanken leiden unter niedrigen Zinsen und Margen.
Trotz der protektionistischen Politik von US-Präsident Donald Trump und dem nahenden Brexit kamen die Investitionen in Deutschland bereits 2017 in Schwung und werden sich im kommenden Jahr noch verstärken: 24 der 47 Verbände, die eine Einschätzung zur Investitionsentwicklung abgegeben haben, erwarten höhere Ausgaben ihrer Firmen. Außerdem gehen 19 davon aus, dass die Unternehmen zusätzliche Mitarbeiter einstellen werden. Nur neun Verbände rechnen dagegen mit einem Rückgang der Mitarbeiterzahl; vor einem Jahr traf das noch auf zwölf Verbände zu.
Allerdings könnte es für die Firmen ein schwieriges Unterfangen werden, neue Fachkräfte zu finden. Denn schon im Herbst 2017 zeigte die IW-Konjunkturumfrage, dass ein Drittel der damals befragten Unternehmen überausgelastet ist – und in zwei Drittel dieser Firmen schlägt sich das vor allem in einem Mangel an qualifizierten Mitarbeitern nieder. „Die Produktionsperspektiven der deutschen Wirtschaft könnten also noch besser sein, wenn mehr Fachkräfte verfügbar wären“, sagt IW-Direktor Michael Hüther.
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