Das Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW) hat am Mittwochabend sein neues Büro in Brüssel eröffnet – als erstes deutsches Wirtschaftsforschungsinstitut überhaupt. Festredner vor rund 300 Gästen war EU-Kommissar Günther Oettinger. Er betonte die Relevanz des Instituts auch für Europa: „IW-Studien sind keine Raumstationen, sondern wirtschaftsnah.“
IW Köln wird international
Seien es Analysen zur Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) oder Reformvorschläge für die EU-Krisenstaaten: Schon jetzt beschäftigen sich IW-Forscher fast täglich mit Europa und den europäischen Institutionen. Zudem beeinflussen die wirtschaftspolitischen Weichen, die in Brüssel gestellt werden, direkt die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft. Mit der Eröffnung eines Büros in Brüssel werden diese Aspekte in der Arbeit des IW Köln künftig eine noch zentralere Rolle spielen.
„Das IW hat jetzt, als erstes deutsches Wirtschaftsforschungsinstitut in Brüssel, eine Vorreiterrolle, die es zu nutzen gilt“, sagt Büroleiterin Sandra Parthie. Sie arbeitet bereits seit knapp zehn Jahren in Brüssel, erst als Büroleiterin eines Europaabgeordneten, dann für den Energie- und Technologiekonzern Alstom. Markus Mill, zuvor persönlicher Referent von IW-Direktor Michael Hüther, unterstützt sie als European Affairs Coordinator.
Zuerst wollen Parthie und Mill das IW und seine wirtschaftspolitischen Expertisen in Brüssel bekannter machen. Sie suchen dafür den Kontakt zu Vertretungen deutscher und internationaler Unternehmensverbände in Brüssel, um – mit dem Finger am Puls der Wirtschaft – durch wissenschaftliche Beiträge und Analysen des IW einen Mehrwert für die europa- und wirtschaftspolitischen Diskussionen zu schaffen.
Das Kölner Institut will sich auch an wissenschaftlichen Ausschreibungen auf europäischer Ebene beteiligen, beispielsweise an Studien für das Europäische Parlament und die Europäische Kommission. Das soll, so Parthie, gerne in Kooperation mit anderen nationalen und europäischen Think Tanks und Wirtschaftsforschungsinstituten geschehen: „Wir wollen nicht als Einzelkämpfer agieren. Wir haben unsere Kompetenzen, andere haben die ihren. Daraus lassen sich am besten gemeinsam neue Ansätze und Lösungen entwickeln.“
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