Rund 57 Prozent der erwerbstätigen Hartz-IV-Empfänger verdienen weniger als 400 Euro brutto im Monat – oft weil es sich für die Betroffenen durch die geltenden Hinzuverdienst-Regelungen nicht lohnt, mehr zu arbeiten. Das ließe sich ändern, wenn ein Alternativmodell umgesetzt wird, das das Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW) vorschlägt.
Mehr Einkommen: höherer Freibetrag
Demnach sollten monatliche Einkommen bis zu 200 Euro voll vom Arbeitslosengeld- II-Anspruch abgezogen werden – abgesehen von einem Grundfreibetrag von 20 Euro. Dafür blieben von darüber hinausgehenden Einkommen 40 Prozent anrechnungsfrei – bis zu einem Bruttoeinkommen von 1.000 Euro, ab dem wieder der geltende Freibetrag von 10 Prozent angewendet würde.
Minijobber müssten so im Vergleich zum Status quo zwar unterm Strich bis zu 100 Euro Einbußen hinnehmen. Ab einem Bruttoeinkommen von 700 Euro wendet sich aber das Blatt und die Aufstocker hätten mehr in der Tasche als bisher. Dadurch gibt es deutlich mehr Anreize, eine Vollzeiterwerbstätigkeit aufzunehmen als unter den derzeitigen Bedingungen.

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