Ihre Kürzel lauten UFO, GDL oder GDF. Sie sind klein, gehen aber keinem Tarifstreit aus dem Weg und können ganze Wirtschaftsbranchen lahmlegen. Die Rede ist von Spartengewerkschaften wie der der Flugbegleiter, Lokomotivführer oder Fluglotsen. Wie es um die Konfliktbereitschaft dieser und anderer Gewerkschaften bestellt ist, hat das Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW) in einer soeben vorgelegten Studie systematisch untersucht.
Die Kleinen sind auf Krawall gebürstet
Ausgewertet wurden dazu mehr als 120 Tarifkonflikte, die nach einem Raster von sieben Eskalationsstufen eingeordnet wurden. Diese reichen von der Streikdrohung, über Warnstreik und Urabstimmung bis hin zum Arbeitskampf. Dabei zeigt sich, dass die kleinen Spartengewerkschaften mit Ausnahme der Vereinigung Cockpit auffallend konfliktfreudig sind. Überdurchschnittlich oft kommt es dort zu Warnstreiks oder einem Scheitern der Verhandlungen. Selbst streikerfahrene Branchengewerkschaften wie die IG Metall oder die Gewerkschaften im öffentlichen Dienst präsentieren sich friedfertiger.
Besonderer Zündstoff bei Tarifverhandlungen entsteht der Studie zufolge, wenn ein Unternehmen in seiner Branche mit gleich mehreren rivalisierenden Gewerkschaften verhandeln muss, wie z.B. bei Schienenverkehr oder Flugsicherung der Fall. Es stolpert dann nicht selten von einer Tarifauseinandersetzung in die nächste, sodass die tarifliche Friedenspflicht eines einzelnen Tarifvertrags entwertet wird. In Branchen ohne Gewerkschaftswettbewerb liegt die Konfliktintensität dagegen deutlich niedriger. Als Paradebeispiel nennt die Studie die chemische Industrie.
Die IW-Forscher plädieren dafür, dass der Gesetzgeber den Grundsatz der Tarifeinheit wiederherstellt, um Konflikte einzudämmen. Dabei gilt die Formel: eine Branche, eine Gewerkschaft.
Bei schneller Rückkehr sind es 4 Prozent
Der „echte“ Lohnabstand zwischen erwerbstätigen Männern und Frauen betrug in Deutschland im Jahr 2008 knapp 13 Prozent. Zu diesem Ergebnis kommt das Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW).
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Belastung für den Staat
Die von den Gewerkschaften geforderte Einführung eines Mindestlohns von 8,50 Euro die Stunde führt bei Fiskus und Sozialversicherung je nach Höhe der Arbeitsplatzverluste zu Mindereinnahmen von jährlich bis zu 6,6 Milliarden Euro. Das Institut der deutschen ...
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