Korruption, Preisabsprachen oder Öko- und Lebensmittelskandale – fast jede Woche geraten Unternehmen mit Negativmeldungen in die Schlagzeilen. Doch diese Einzelfälle verdecken, dass viele Firmen den ethischen Anforderungen der Gesellschaft durchaus folgen und verantwortungsvoll handeln.
Lippenbekenntnisse reichen nicht aus
Wie können Unternehmen den möglichen Konflikt zwischen Gewinn und Moral überwinden? Welche Lösungen bietet hier die Unternehmensethik? Fragen wie diese untersucht eine jetzt vorgelegte Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW). Danach tragen Unternehmen im Rahmen der marktwirtschaftlichen Ordnung auch Verantwortung für gesellschaftliche Anliegen. Im Gegenzug räumt ihnen die Gesellschaft das Recht zu unternehmerischem Handeln ein.
Da die Regulierung durch den Staat nie perfekt sein kann, kommt es immer wieder zu Konflikten zwischen den Eigeninteressen der Unternehmen und den moralischen Ansprüchen der Gesellschaft. Diese Anforderungen müssen die Unternehmen angemessen berücksichtigen. Im Fall gegensätzlicher Interessen sind die Unternehmen deshalb aufgerufen, innovative und win-win-orientierte Lösungen zu finden. Der Studie zufolge stellen sich aber bereits zwei von drei Unternehmen dieser Verantwortung und engagieren sich zum Beispiel für Kunst und Kultur, soziale Projekte, Sport oder Bildung.
Durch unternehmensinterne Regeln können moralische Risiken verringert und mögliche Konflikte vermieden werden. Dazu gehört ein umfassendes Wertemanagement, das in den Firmen glaubwürdig und konsequent angewandt werden muss. Dieses Wertemanagement sollte Chefsache und systematisch im Unternehmen verankert sein. „Reine Willenserklärungen, die nicht umgesetzt werden, entwickeln sich im Zweifel zum Bumerang“, warnen die IW-Forscher.
Dominik H. Enste / Julia Wildner
Mitverantwortung und Moral – Eine unternehmensethische Reflexion
IW-Positionen Nr. 63, Köln 2014, 54 Seiten, 11,80 Euro
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Bei schneller Rückkehr sind es 4 Prozent
Der „echte“ Lohnabstand zwischen erwerbstätigen Männern und Frauen betrug in Deutschland im Jahr 2008 knapp 13 Prozent. Zu diesem Ergebnis kommt das Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW).
IW
Belastung für den Staat
Die von den Gewerkschaften geforderte Einführung eines Mindestlohns von 8,50 Euro die Stunde führt bei Fiskus und Sozialversicherung je nach Höhe der Arbeitsplatzverluste zu Mindereinnahmen von jährlich bis zu 6,6 Milliarden Euro. Das Institut der deutschen ...
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