In den vergangenen Jahren sind die Preise für Häuser und Wohnungen zwar gestiegen, mittelfristig aber wird sich die Lage auf dem deutschen Immobilienmarkt wieder entspannen. Das geht aus einer Analyse des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW) hervor, die heute auf dem IW-Symposium „Wohnungspreisboom in Deutschland – Zwischen Überhitzung und sozialer Schieflage?“ in Berlin vorgelegt wurde.
Deutsche Häuslebauer finanzieren grundsolide
Demnach ist der Preis für eine Eigentumswohnung seit 2010 bundesweit zwar durchschnittlich um 8,3 Prozent gestiegen. Nennenswerte Preissprünge gab es aber nur in den Wachstumsmetropolen München, Hamburg, Berlin und Frankfurt am Main. Dort verteuerten sich diese Immobilien um rund 15 Prozent. Gründe dafür sind die gute Lohn- und Beschäftigungsentwicklung, die Zuwanderung und der Trend zum Leben in der Stadt. Der Boom in den Metropolen hat inzwischen aber auch Investoren angelockt, sodass mehr gebaut wird und sich Angebot und Nachfrage mittelfristig wieder annähern werden. Als kontraproduktiv stuft das IW Köln deshalb die oft diskutierte Mietpreisbremse für Neuverträge ein. Diese würde nur Investoren verschrecken und die Wohnungsknappheit vergrößern.
Die Gefahr einer Immobilienblase wie in den USA oder Spanien sehen die IW-Forscher für Deutschland nicht. Dagegen spricht ihrer Ansicht nach vor allem die grundsolide Finanzierungsstruktur hierzulande. So ist die Fremdkapitalquote bei Baufinanzierungen von 80 Prozent im Herbst 2009 auf 78 Prozent im Frühjahr 2013 gesunken. Zudem werden die niedrigen Zinsen von vielen Bauherren zur schnelleren Tilgung ihrer Hypothekendarlehen genutzt. Ein Absturz der Immobilienpreise ist aus den genannten Gründen ebenfalls nicht zu erwarten.
zum Symposium "Wohnungspreisboom in Deutschland"
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