Menschen verhalten sich oft träge und maximieren ihren eigenen Nutzen nicht immer. Diese Erkenntnis nutzen Unternehmen schon lange: Werks- oder Standardeinstellungen sind ein alltägliches Phänomen – Handys haben einen standardisierten Klingelton, Internetbrowser eine voreingestellte Startseite. Auch die Wirtschaftspolitik sollte sich an diesem realistischeren Menschenbild orientieren. Das könnte besser zum Ziel führen und gleichzeitig auch noch Kosten sparen.
Der Nutzen der Trägheit
Ein Beispiel dafür ist die private Altersvorsorge. Der deutsche Staat fördert etwa die Riester-Rente. Mittlerweile liegt das jährliche Fördervolumen schätzungsweise bei weit über 2 Milliarden Euro. Der Abschluss ist freiwillig, aber ohne Vertrag gibt es keine staatliche Zulage. Die Menschen müssen also von sich aus tätig werden – ein Grund dafür, warum erst 40 Prozent der Berechtigten auf eine Riester-Rente sparen. Würde stattdessen geregelt, dass automatisch ein Teil des monatlichen Einkommens in den Sparvertrag fließt, sofern der Einzelne keinen Widerspruch einlegt, könnte die Zahl der Verträge deutlich steigen. Zugleich würde ein solcher freiwilliger Automatismus dem Staat viel Geld sparen, weil er die Zusatzrente zumindest nicht mehr so stark fördern müsste.
Dominik Enste, Michael Hüther
Verhaltensökonomik und Ordnungspolitik – Zur Psychologie der Freiheit
IW-Positionen Nr. 50, Köln 2011, 84 Seiten, 11,80 Euro
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Bei schneller Rückkehr sind es 4 Prozent
Der „echte“ Lohnabstand zwischen erwerbstätigen Männern und Frauen betrug in Deutschland im Jahr 2008 knapp 13 Prozent. Zu diesem Ergebnis kommt das Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW).
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Belastung für den Staat
Die von den Gewerkschaften geforderte Einführung eines Mindestlohns von 8,50 Euro die Stunde führt bei Fiskus und Sozialversicherung je nach Höhe der Arbeitsplatzverluste zu Mindereinnahmen von jährlich bis zu 6,6 Milliarden Euro. Das Institut der deutschen ...
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