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IW-Verbandsumfrage 2006 Pressemitteilung Nr. 51 27. Dezember 2005

Aufschwung mit mehr Substanz

„Die deutschen Unternehmen gehen optimistisch ins neue Jahr, haben aber auch die bestehenden Risiken im Blick.“ So fasst Prof. Michael Hüther, Direktor des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW) die traditionelle IW-Verbandsumfrage zusammen.

Danach bewerten 25 der 44 befragten Wirtschaftsverbände die derzeitige Geschäftslage in ihrer Branche besser als zum Jahreswechsel 2004/2005. Weitere 15 Verbände sprechen von einer unveränderten und nur noch 4 von einer schlechteren Stimmung. Die Perspektiven für 2006 werden ebenfalls von 25 Branchen günstiger eingeschätzt. „Die weiterhin expandierende Weltwirtschaft schickt die deutschen Exporte auf Rekordjagd und bringt inzwischen auch die Investitionen auf Trab. Dies verleiht dem Aufschwung mehr Substanz“, erläutert Hüther die Gründe für den Optimismus. Allerdings könnten ein erneuter drastischer Ölpreisanstieg, ein nachlassender Reformelan der Wirtschaftspolitik und nicht zuletzt ein Kostenschock durch überzogene Tarifabschlüsse die konjunkturelle Erholung gefährden.

Produktion

  • Eine Mehrheit von 25 Wirtschaftsverbänden erwartet für 2006 eine etwas höhere Produktion oder einen etwas höheren Umsatz als 2005. Dabei wird der Aufschwung auch im kommenden Jahr im Wesentlichen von der Industrie sowie einem Teil der unternehmensnahen Dienstleister getragen.
  • Von einem gleich bleibenden Output gehen 9 Wirtschaftssparten aus.
  • Dagegen rechnen 8 Verbände für ihre Unternehmen mit einer etwas niedrigeren Schlagzahl als im laufenden Jahr – darunter die Bauwirtschaft, das Handwerk und der Handel.

Investitionen

Dreh- und Angelpunkt der konjunkturellen Zuversicht sind die überwiegend positiven Investitionspläne der deutschen Wirtschaft:

  • So wollen die Unternehmen in 18 von 44 befragten Verbänden 2006 ihre Investitionen steigern. Dies gilt etwa für den Maschinenbau, die Elektroindustrie, die Chemische Industrie sowie den Banken- und Leasingbereich.
  • In 23 Wirtschaftsbereichen – vor allem im Dienstleistungssektor – planen die Firmen, zumindest ebenso viel zu investieren wie 2005.
  • Lediglich noch 3 Verbände erwarten, dass ihre Betriebe die Investitionstätigkeit gegenüber 2005 einschränken werden.

Beschäftigung

Die mehrheitlich günstigen Umsatz- und Produktionsaussichten werden 2006 noch nicht für eine Belebung am Arbeitsmarkt sorgen. Nur 4 Verbände rechnen mit einem Beschäftigungszuwachs in ihren Unternehmen – das Speditions- und das Gastgewerbe, der Luft- und Raumfahrzeugbau sowie das feinmechanische und optische Gewerbe. Weitere 19 Sparten gehen von einer konstanten Mitarbeiterzahl aus, doch 21 Verbände befürchten unterm Strich einen Stellenabbau. „Dies zeigt, wie notwendig es ist, die Arbeitsmarktchancen in Deutschland durch eine wachstumsfördernde Wirtschaftspolitik sowie Tarifabschlüsse mit Augenmaß zu verbessern“, resümiert IW-Direktor Hüther.

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