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IG Metall-Kongress IW-Nachricht 13. Oktober 2011

Zwischen Kampfrhetorik und Pragmatismus

Pünktlich zum Besuch der Bundeskanzlerin hat die IG Metall in ihrer „Karlsruher Erklärung“ klare Forderungen an die Politik formuliert. So soll es statt der „Rente mit 67“ differenzierte Regelungen für den Berufsausstieg verschiedener Berufsgruppen geben.

Weniger klar fielen die Aussagen zum künftigen tarifpolitischen Kurs der Gewerkschaft aus. Eine Lohndiskussion wurde aus gutem Grunde nicht angestoßen. Klar ist, dass die IG Metall ihre Kampagnen gegen Zeitarbeit ebenso fortsetzt wie die Forderung nach einer Übernahme aller Auszubildenden nach deren erfolgreicher Ausbildung. Damit setzt sie das zuletzt gute Klima zwischen Gewerkschaften und Arbeitgebern einem rauen Wind aus. Denn die Arbeitgeber weisen auf die Notwendigkeit von Zeitarbeit hin, warnen vor den negativen Beschäftigungsfolgen eines „equal pay“ und lehnen eine „Verbeamtung“ der Auszubildenden ab. Die aktuell positive Mitgliederentwicklung in den Gewerkschaften könnte deren Streitlust in diesen Punkten stärken.

Andererseits wissen die Gewerkschaften, dass der jüngste Mitgliederzuspruch auch eine Folge des guten Krisenmanagements in der Rezession ist, wodurch ein massiver Beschäftigungsabbau in der M+E-Industrie verhindert wurde. Angesicht der steigenden Konjunkturrisiken tut die Organisation daher gut daran, die Lohndebatte möglichst nah zum Ende der Laufzeit des aktuellen Tarifvertrags zu führen. Sie endet Ende März 2012.

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