Die Zahl der Abwanderer aus Deutschland wird wegen der Finanzkrise dieses Jahr wohl seit langem etwas sinken. Noch 2008 kehrten 175.000 Menschen der Bundesrepublik den Rücken, 13.000 mehr als 2007. Die aktuelle Tendenz ist jedoch kein Grund zum Aufatmen: Noch verlassen mehr Deutsche das Land als dass sie zurückkehren, wie der Caritas-Fachverband für Auswanderungswillige feststellt. Besonders betroffen sind das Rhein-Main-Gebiet, das Ruhrgebiet, Baden-Württemberg und München.
Zuwanderung attraktiver machen
Grundsätzlich ist es für den Einzelnen ein Gewinn, wenn er auch in anderen Regionen der Welt einen Arbeitsplatz findet. So bieten sich dem Banker aus dem Rhein-Main-Gebiet in guten Zeiten durchaus attraktive Jobs in London und New York. Aus volkswirtschaftlicher Sicht ist es allerdings bedenklich, dass der Staat in die Ausbildung eines Akademikers investiert, der später aber in anderen Ländern Steuern zahlt.
Zum Problem wird dies jedoch erst dann, wenn der Abwanderung nicht genügend Zuwanderung gegenübersteht. Genau damit hat die Bundesrepublik Schwierigkeiten. Um attraktiver zu werden, sollte Deutschland das Zuwanderungsrecht ähnlich wie Kanada weniger stark reglementieren und ein Punktesystem einführen, das die Einwanderer nach ihrer Qualifikation beurteilt.

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