Einige Politiker wollen eine ergänzende Absicherung für den Pflegefall unter dem Dach der sozialen Pflegeversicherung aufbauen. Doch das lässt nicht nur die Beitragssätze steigen, sondern weckt auch politische Begehrlichkeiten. Und die Lösung der eigentlichen Probleme wird einmal mehr in die Zukunft verschoben.
Zusatzversicherung statt Beitragssatzerhöhung
Eine ergänzende kapitalgedeckte Pflegeversicherung ist sinnvoll, solange die zusätzliche Vorsorge über den privaten Versicherungsmarkt läuft. Schließlich sind private Versicherungsunternehmen seit langem mit der Kalkulation und Anlage von Rücklagen vertraut.
Unter das Dach der sozialen Pflegeversicherung gehört diese Zusatzversicherung dagegen nicht. Dort gäbe es keinen verlässlichen Schutz vor politischem Missbrauch - wie man am Beispiel der Nachhaltigkeitsrücklage bzw. der früheren Mindestreserve in der Rentenversicherung sehen kann, deren Höhe immer wieder neu festgelegt wurde. Außerdem dürften die Beitragssätze steigen und das belastet die Arbeitskosten.
Manch einer liebäugelt ohnehin damit, die Rücklage nur vorübergehend anzusparen. Sie soll genutzt werden, um ab 2030 die ärgsten Belastungen abzufedern. Das ist aber völlig widersinnig. Denn gelackmeiert wären die jungen Beitragszahler. Sie müssten jetzt höhere Beitragssätze schultern und stünden später, wenn sie altern und womöglich selber pflegebedürftig werden, ohne Rücklage da.
Wer im Alter arbeitet, ist zufriedener
IW-Expertin für soziale Sicherung und Verteilung, Ruth Maria Schüler, geht in einem Gastbeitrag für die Fuldaer Zeitung der Frage nach, warum der frühe Ausstieg aus dem Erwerbsleben kein Garant für das Lebensglück ist.
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Lange Arbeiten: Wer im Alter arbeitet, ist zufriedener
Die Lebenszufriedenheit der Deutschen ist in den vergangenen Jahren gestiegen. Das zeigt eine neue Auswertung des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW). Besonders zufrieden: die sogenannten „Silver Worker“, also 66- bis 70-Jährige, die über das ...
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