Nach fast zweijährigen vergeblichen Bemühungen, einen Investor für den insolventen Modelleisenbahnhersteller Märklin zu finden, soll das Göppinger Traditionsunternehmen nun in Eigenregie saniert werden. Nicht zuletzt der Geschäftsanstieg im laufenden Jahr hat die Gläubiger davon überzeugt, dass die Firma letztlich ihre Schulden von 330 Millionen Euro abtragen kann. Aber auch in der gesamten Branche stehen die Zeichen derzeit auf Expansion.
Wende zum Positiven
Im vergangenen Jahr musste die Spielwarenindustrie mit ihren 70 überwiegend mittelständischen Betrieben noch einen Umsatzrückgang um 8 Prozent auf 1,56 Milliarden Euro hinnehmen – die Krise hatte den Deutschen die Lust aufs Spielen offenbar vergällt. Damit waren sie nicht allein: Auch der Export der Branche schrumpfte um 9 Prozent auf 588 Millionen Euro.Ganz anders im laufenden Jahr: Bis einschließlich Oktober schnellten die Umsätze der Spielwarenindustrie um fast ein Drittel auf 1,6 Milliarden Euro nach oben. Und dabei war vor allem das Inland in Kauflaune: Hier wurden 41 Prozent mehr abgesetzt als in den ersten neun Monaten des Vorjahrs.
a viele Gesellschafts- oder Computerspiele auf die heimische Sprache und Mentalität ausgerichtet sind, ist die Exportquote der Spielwarenindustrie mit einem Drittel der Gesamtumsätze im Vergleich zu anderen Industriesparten eher niedrig. Angesichts des brummenden Inlandsgeschäfts ist dies aber zumindest aktuell kein Schaden. Der Trend geht zudem zu höherwertigen Spielwaren, sodass die deutschen Hersteller Billigware aus Fernost kaum als Konkurrenz fürchten müssen. So hat der größte deutsche Plüschtierhersteller 2008 seine Fertigung aus Asien an den heimischen Standort in Giengen zurückverlagert, um dem Qualitätsanspruch der Kunden gerecht zu werden und schneller liefern zu können.

Industrie schränkt Produktion ein
Drei Viertel der energieintensiven Unternehmen haben ihre Produktion bereits dauerhaft oder zeitweise reduziert, planen dies oder denken darüber nach.
IW
Chemiebranche ruft nach Hilfen: Doppelt so hohe Verluste wie zu Corona
Im Gespräch mit ntv unterstreicht IW-Geschäftsführer und Energieexperte Hubertus Bardt die „massive Krise” energieintensiver Unternehmen. Vor allem in der Chemieindustrie seien staatliche Entlastungen unausweichlich.
IW