1. Home
  2. Presse
  3. IW-Nachrichten
  4. Vorstoß läuft ins Leere
Schonvermögen IW-Nachricht 26. Juli 2009

Vorstoß läuft ins Leere

Der Bundesarbeitsminister schlägt vor, die Freibeträge zu erhöhen, bis zu denen Vermögen nicht auf einen Anspruch auf Arbeitslosengeld II angerechnet wird. Die Erhöhung des Schonvermögens macht in der Praxis jedoch wenig Sinn. Die wenigsten Hartz-IV-Empfänger haben überhaupt Geld auf der hohen Kante.

So wird das Schonvermögen momentan berechnet: Laut Sozialgesetzbuch erhält ein junges Paar mit Nachwuchs (zwei 30-Jährige mit zwei Kindern) einen Grundfreibetrag von 9.000 Euro, einen Kinderfreibetrag von 6.200 Euro, anrechnungsfreie Altersvorsorge von 15.000 Euro und ein Freibetrag für Anschaffungen von 3.000 Euro. Macht zusammen 33.200 Euro Schonvermögen. Vermögen in Riester-Verträgen wird dabei überhaupt nicht angerechnet – ebenso wie selbst genutztes Wohneigentum. Ein älteres Paar (zwei 50-Jährige) ohne Kinder kommt auf 41.500 Euro Schonvermögen plus Riester plus Immobilie; 62-Jährige profitieren von einer Sonderregelung und können nahezu 100.000 Euro Schonvermögen geltend machen.

Gegen diese nicht kleinen Beträge stehen die bescheidenen tatsächlichen Vermögen der Arbeitslosen. Ein Arbeitslosenhaushalt verfügt im Durchschnitt über ein Nettogeldvermögen von 15.600 Euro. Es dürfte daher kaum Arbeitslose geben, die von einer Anhebung der Freibeträge profitieren. Und wenn es sie gäbe, wäre fraglich, ob solchermaßen Vermögenden eine steuerfinanzierte Fürsorgeleistung gewährt werden sollte.

Mehr zum Thema

Artikel lesen
Kosten der Entgeltfortzahlung auf Rekordniveau – trotz Datenkorrektur
Jochen Pimpertz IW-Kurzbericht Nr. 70 22. September 2023

Kosten der Entgeltfortzahlung auf Rekordniveau – trotz Datenkorrektur

Im Jahr 2022 mussten die Arbeitgeber gut 70 Milliarden Euro für die Entgeltfortzahlung ihrer erkrankten Beschäftigten aufbringen. Aufgrund einer Datenrevision fällt die Summe zwar geringer aus als bislang erwartet, aber sie liegt immer noch auf Rekordniveau. ...

IW

Artikel lesen
Dominik Enste / Christina Anger Pressemitteilung 17. September 2023

Haushalte: Neun von zehn lassen schwarz putzen

Weniger als zehn Prozent aller Haushalte, die eine Putz- oder Haushaltshilfe in Anspruch nehmen, melden diese auch an, zeigt eine neue Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW). Haushaltshilfen sind kein Luxus, sondern enorm wichtig: Sie helfen ...

IW

Mehr zum Thema

Inhaltselement mit der ID 8880