Mit der Ankündigung einiger Kassen, einen Zusatzbeitrag zu erheben, entsteht etwas Ungewohntes: Transparenz. Auch wenn der Beitrag mit 8 Euro noch sehr bescheiden ausfällt, so hält er den Versicherten vor Augen, dass sich kostenbewusstes Verhalten lohnt.
Ungewohnte Transparenz
In diesem Jahr droht der gesetzlichen Krankenversicherung trotz erhöhter Steuerzuschüsse ein Defizit von schätzungsweise 4 Milliarden Euro. Angesichts dieser düsteren Aussichten haben mehrere große deutsche Krankenkassen angekündigt, Zusatzbeiträge von ihren Versicherten einzufordern. Mehr als 8 Euro extra pro Monat werden es wohl nicht sein, denn noch höhere Nachforderungen müssen von der Versicherungsaufsicht genehmigt werden.
Auf den ersten Blick erscheint der Zusatzbeitrag wie ein Bruch mit der Idee einer solidarischen Sozialversicherung. Auf den zweiten Blick ist er aber ein Anreiz für die Versicherten, kostenbewusster zu handeln – im Klartext: die Versicherung zu wechseln. Denn der Zusatzbeitrag ist zumindest zum heutigen Zeitpunkt noch kein unabwendbares Schicksal. Sobald die eigene Versicherung eine Extraforderung ankündigt, können sich die Mitglieder grundsätzlich binnen vier Wochen für eine andere Kasse oder einen anderen Tarif entscheiden. Von daher ist es auch nicht sinnvoll, Empfängern von Sozialhilfe oder Arbeitslosengeld II den Zusatzbeitrag zu erlassen – denn auch sie als mündige Menschen können ihrer Krankenkasse ganz einfach den Rücken kehren.
Wer im Alter arbeitet, ist zufriedener
IW-Expertin für soziale Sicherung und Verteilung, Ruth Maria Schüler, geht in einem Gastbeitrag für die Fuldaer Zeitung der Frage nach, warum der frühe Ausstieg aus dem Erwerbsleben kein Garant für das Lebensglück ist.
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Lange Arbeiten: Wer im Alter arbeitet, ist zufriedener
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