Rund 85 Prozent der 25- bis 64-Jährigen in Deutschland haben mindestens eine abgeschlossene Lehre, Abitur, einen Abschluss einer Berufsfachsschule oder einen akademischen Abschluss. Den anderen 15 Prozent fehlen solche Abschlüsse. Im OECD-Durchschnitt liegt diese Quote bei 28 Prozent.

Unerschlossene Potenziale heben
Deutschland darf sich jedoch nicht auf seiner im internationalen Vergleich geringen Bildungsarmut ausruhen. So wird beispielsweise der demografische Wandel in den kommenden Jahren zu erheblichen Engpässen an Fachkräften führen. Insbesondere der Ingenieurmangel wird in den nächsten zehn bis 20 Jahren erheblich zunehmen – was die innovative Unternehmen in Schwierigkeiten bringt, da sie ohne ausreichend kluge Köpfe nicht mehr wettbewerbsfähig sind.
Daher ist es wichtig, den Weg zur Hochschule auch für Fachkräfte weiter zu öffnen. Doch selbst hier zeichnen sich Engpässe ab: In den kommenden zehn Jahren werden rund 6,5 Millionen Personen mit abgeschlossener Lehre das Rentenalter erreichen; zwischen 2020 und 2030 werden es schon mehr als 8,4 Millionen. Die nachrückenden Generationen sind deutlich kleiner – der Fachkräftemangel wird folglich auch bei Facharbeitern deutlich zunehmen. Ein Ausweg aus diesem Dilemma wären eine verstärkte frühkindliche Förderung sowie eine bessere Integrationspolitik.

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IW
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